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100 Jahre katholische Kirchengemeinde St. Agnes

Ihr 100-jähriges Bestehen feiert die katholische Kirchengemeinde St. Agnes im kommenden Jahr mit einem Jubiläumsprogramm. Unter den Gästen, die dazu erwartet werden, sind Diözesanbischof Norbert Trelle und der bekannte Prediger Paulus Terwitte.

„Es ist schon merkwürdig: Wir sehnen uns nach Erneuerung. Aber so richtig was Neues probieren – da zaudern viele.“: Der Ordensmann, der diese Worte mit Blick auf den Advent zu bedenken gibt, zählt zu den bekanntesten katholischen Predigern: Bruder Paulus Terwitte, Kapuzinermönch, vielen vertraut aus Talkshows, durch Bücher, Publikationen in Print- und Funkmedien, Vorträge sowie Präsenz im Internet. Wer dem Geistlichen persönlich begegnen möchte, hat dazu 2014 in Lüchow Gelegenheit.

Die katholische Kirchengemeinde St. Agnes feiert ihr 100-jähriges Bestehen mit einem attraktiven Programm. Einer der Höhepunkte ist das Erscheinen Terwittes am 12. Juli, der dann aus seinen Büchern lesen wird. Klare, offene, auf manchen auch provokant wirkende Worte sind sein „Markenzeichen“. Salbungsvolles Reden, Seelenschmalz in der „Sprache Kanaans“ sind von ihm nicht zu befürchten.

Als weiterer prominenter Gast in der Kreisstadt wird zum Jubiläum Diözesanbischof Norbert Trelle aus Hildesheim erwartet. Am 23. März feiert er mit der Gemeinde in Lüchow eine Heilige Messe, in der auf die Weihe der Kirche vor 100 Jahren zurückgeblickt wird.

Einer der Amtsvorgänger Trelles war es, der noch zur Kaiserzeit den Bau der St. Agnes-Kirche in Gang brachte: Bischof Adolf Bertram von Hildesheim. Er hatte erfahren, dass sich die Zahl der Katholikinnen und Katholiken im protestantisch geprägten Wendland durch den Zuzug von Bergleuten für den Kaliabbau im Raum Wustrow spürbar erhöht hatte. Bei einer Visitation in Lüchow befand der Oberhirte: Die Gemeinde, die bislang in privaten Räumen ihre Heiligen Messen gefeiert hatte, benötigt eine eigene Kirche! Für 5000 Mark kaufte das Bistum ein Wiesengrundstück an der Dannenberger Straße, im August 1913 war Grundsteinlegung, am 22. März 1914 wurde St. Agnes geweiht.

Bereits am ersten Adventssonntag hatte die Gemeinde den Einstieg in ein Jubiläumsjahr gefeiert, das mit vielen Programmpunkten aufwartet. So wird Pfarrer Hans Günter Sorge im Februar aus dem Manuskript seines Buches „Und ich fragte den Engel: Wie ist es im Himmel?“ lesen. Es befasst sich mit Fragen zur Eschatologie, der Lehre von den „letzten Dingen“, zu denen die Theologie, kurz gesagt, Tod, Auferstehung, Himmel und die Hoffnung auf eine „neue Erde“ zählt.

Für Sorge ist das Jubiläums- zugleich ein Abschiedsjahr. Er wendet sich an neuem Ort neuen Aufgaben zu. Nachfolger in Lüchow-Dannenberg wird Pfarrer Zbigniew Jan Maczuga der zurzeit im Eichsfeld tätig ist. Am 11. Mai wird er in Lüchow in sein neues Amt eingeführt.

Eine Ausstellung des Malers Leo Krystofiak aus Elze zum Thema „Kunst und Glaube“, das Sommerfest und ein Gospelkonzert: Dies sind weitere Angebote, die 2014 für die Gemeinde St. Agnes und ihre Filialkirche in Dannenberg zu einem ganz besonderen Jahr werden lassen. Hagen Jung

Foto: Aus dem Kirchenarchiv: Katholische Christinnen und Christen bei der Fronleichnamsprozession in Lüchow in den 1960er Jahren.




2013-12-09 ; von Hagen Jung (autor), auf lokales
in Lüchow-Dannenberg, Deutschland

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