Fachleute der Stadt Garbsen bei Hannover haben dieser Tage den Caritas-Garten in Dannenberg besucht. Sie informierten sich über die Möglichkeit, in ihrer Region neue Arbeitsgelegenheiten für Langzeitarbeitslose einzurichten.
Der Ruf des gut gedeihenden Gemüses sowie dessen Pflanzer und Pfleger am Besenberg in Dannenberg ist mittlerweile weit über die Grenzen der Jeetzelstadt hinaus gedrungen. Das Gartenprojekt, mit dem Caritas und Jobcenter langzeitarbeitslosen Frauen und Männern eine sinnvolle Tätigkeit ermöglichen, ist offensichtlich recht anziehend für Fachleute. Nachdem sich Mitarbeiter des Bezirksamtes Hamburg-Altona die Sache beguckt hatten, informierten sich nun zwei Besucher aus dem 150 Kilometer weit entfernten Garbsen über das Geschehen am Besenberg.
Die Vertreter der 62 000 Einwohner zählenden Stadt bei Hannover sind auf der Suche nach Anregungen für künftige „AGHs“ in ihrem Bereich. Das Kürzel steht für „Arbeitsgelegenheiten“, der offiziellen Bezeichnung für Maßnahmen, wie sie etwa im Dannenberger Garten gemeinnützigen Zwecken dienen: Das Gemüse von dort kommt dem Mehrgenerationenhaus, der "Brücke" und der „Tafel“ zugute.
Wie aber hat die Stadt Garbsen, wie haben deren Sachgebietsleiter Frank Muhlert und sein Kollege Andreas Klaube von dem Projekt und auch vom – ebenfalls besichtigten – Juniorbahnhof erfahren? Den Tipp, sich dort umzusehen, hat ihnen ein Lüchow-Dannenberger gegeben: Hartmut Berg, vielen im Kreisgebiet noch bekannt als Geschäftsführer der Gesellschaft für Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung (GWBF). Er ist inzwischen als Teamleiter beim Jobcenter in Garbsen tätig, das für die „Vergabe“ von AGHs zuständig ist.
Dannenbergs Caritas-Chef Clemens Jansen und Teamleiter Lars Köhler vom Jobcenter Lüchow führten die Besucher durch den Garten, den die dort tätigen Menschen hegen und pflegen: ein von der Bürgerstiftung Dannenberg gepachtetes Gelände, das einst einen unwirtlichen Eindruck machte, auf dem es nun aber grünt und blüht. Das Team, dem das zu verdanken ist, freut sich über das Wachsen von Sellerie, Salat und all dem anderen Gemüse, erfährt aber auch, dass solches Gedeihen ohne das Mittun des Menschen, ohne dessen Arbeit nicht möglich ist.
Die Frauen und Männer am Besenberg identifizieren sich inzwischen mit dem Projekt. „Sie sprechen von 'unserem' Garten“, freut sich Clemens Jansen. Vielleicht schultern schon bald auch in Garbsen fleißige „AGH-Leute“ Hacke und Harke zum Bestellen „ihres“ Gartens, sofern Jobcenter und Stadt solch ein Projekt auf den Weg bringen. „Platz dafür hätten wir genug“, weiß Frank Muhlert. Hagen Jung
Foto: Hagen Jung / Informationsbesuch im Caritas-Garten am Dannenberger Besenberg.
