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Hiesige Eisenbahnstrecken nicht mehr im Reaktivierungsprojekt

Die Bahnstrecken Dannenberg-Wustrow und Dannenberg-Uelzen sind nicht mehr im Reaktivierungsprojekt, welches das Land Niedersachsen im August gestartet hatte. Nach ersten Untersuchungen sind von ursprünglich 73 Strecken, über deren Wiederinbetriebnahme nachgedacht werden sollte, noch 28 übrig geblieben. Die beiden hiesigen Verbindungen sind nicht dabei.

Das Projekt „Reaktivierung von Bahnstrecken" geht in die nächste Runde, informierte Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) am heutigen Mittwoch.  Landesweit 28 Strecken bleiben weiter im Verfahren. Vorbehaltlich der endgültigen Abstimmung mit dem Plenum, das sich aus Vertretern von Politik, kommunalen Spitzenverbänden, Umwelt- und Fahrgastverbänden sowie Aufgabenträgern für den Schienenpersonennahverkehr zusammensetzt, werden diese Strecken nun weiter auf ihre Umsetzbarkeit hin untersucht. Lies erklärt dazu: „Unser Ziel ist es, das Angebot auf der Schiene in unserem Land weiter zu verbessern. Wir prüfen, wo mit wirtschaftlicher Vernunft der Schienenpersonennahverkehr in die Fläche ausgeweitet werden kann."

Ein Lenkungskreis, der sich aus Mitgliedern des Plenums rekrutiert und in regelmäßigen Abständen zu Arbeitssitzungen zusammenkommt, hat sich einhellig auf die Liste mit 28 Strecken verständigt. "Nicht mehr berücksichtigt werden Strecken, deren Reaktivierung zum Beispiel zu kostspielig werden würde oder auf denen ein zu geringes Fahrgastaufkommen zu erwarten wäre", heißt es aus dem Ministerium.

Einig gewesen sei man sich auch bei den Kriterien, nach denen die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) nun in einem nächsten Schritt die voraussichtlich noch sechs bis acht Strecken identifiziert, die dann von externen Gutachtern in eine Reihenfolge gebracht und dem Plenum als Grundlage seiner Empfehlung vorgelegt werden. Insgesamt wird die LNVG im weiteren Verfahren 20 Kriterien berücksichtigen, die sich im Wesentlichen auf die Blöcke

  • Verkehrspotential (Berufspendler, Touristische Attraktivität, Bevölkerungsentwicklung, heutiges ÖPNV-Angebot)
  • Konkurrenzsituation (z.B. Lage der Haltestellen, Straßen)
  • Ziele der Raumordnung (z.B. Anbindung Mittelzentren, Stärkung von Siedlungsachsen, Nutzung Güterverkehr)
  • Nachhaltige Mobilität (z.B. Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf Schiene; Verbesserung der Erreichbarkeit im ÖPNV) und
  • Kosten (Investitionskosten; Folgekosten) sowie
  • Akzeptanz in der Region

aufteilen.

Die Untersuchung insgesamt soll im Laufe des kommenden Jahres abgeschlossen sein. Auf dieser Grundlage und unter Berücksichtigung der Kosten und Folgekosten wird dann bis Spätherbst 2014 die endgültige Entscheidung getroffen, welche Bahnstrecken reaktiviert werden. Die Investitionskosten sollen zu 75 Prozent vom Land übernommen werden, den Rest müssen die Landkreise und Kommunen vor Ort tragen.

Grafik: Der Ausschnitt aus der Karte, auf der die zu untersuchenden Schienenwege verzeichnet sind, zeigt auch die Strecken, die jetzt aus dem Reaktivierungsprojekt geflogen sind: 1152 – Dannenberg-Wustrow und 1963 -Dannenberg-Uelzen. Grafik: Land Niedersachsen  




2013-10-23 ; von Hagen Jung (autor), auf lokales
in Lüchow (Wendland), Deutschland

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