Thema: widerstand

Hitzacker 18.05.2018 - Was wirklich geschah from Medienkollektiv Wendland on Vimeo.

Autonome Chaoten in Hitzacker - eine kleine Nachtmusik (Video)

Der Innenminister war entsetzt, für die Beteiligten war es die Polizei, die eine musikalische Kundgebung in einen "angeblichen Angriff phantasiert". Das Video des Medienkollektivs Wendland belegt erneut, dass Realität eine Frage des Standpunkts ist.

Bundesweit wird eine Aktion rund 60 TeilnehmerInnen einer Kundgebung vor dem Haus eines regionalen Polizeibeamten heftig kritisiert. Von "Terror" ist da die Rede, von einem "brutalen Angriff" oder einem "Vermummten-Aufmarsch", mit der Absicht, die Familie des Polizeibeamten einzuschüchtern. Welt, tagesschau, Süddeutsche, focus, tagesschau .... alle, alle haben eingestimmt in den Chor der Entrüstung. Allein die TAZ greift die Sicht der Aktivisten auf, die von einer "musikalischen Kundgebung" sprechen und und von einem unverhältnismäßigen Einsatz, der der Aktion gefolgt sei. Das Video des Medienkollektivs Wendland zeigt einen Ausschnitt dessen, was in Hitzacker tatsächlich geschah.

Und hier Auszüge aus der Erklärung der "Rotzfrechen Asphaltkultur", von denen einige AktivistInnen an der Aktion in Hitzacker beteiligt waren:

"Nach einer musikalischen Kundgebung in Hitzacker vor dem Haus des Staatsschutzbeamten XYZ, die sich gegen Spionage und Repression richtete, kam es zur Eskalation: Die ca. 60 Teilnehmer*innen der Kundgebung wurden auf dem Rückweg von der Aktion ohne Vorwarnung durch behelmte, vermummte Polizeieinheiten (BFE) überfallen, zu Boden geschlagen und über fünf Stunden in einem Kessel festgehalten. In der Folge nutzt die Polizei ihre scheinbare Deutungshoheit und verdreht eine musikalische Kundgebung in einen angeblichen Angriff teils vermummter Personen auf ein Familienhaus und phantasiert eine „neue Qualität der Gewalt“ herbei (Polizeipressestelle Lüneburg).

Als Grund für die "musikalische Kundgebung" wird die Funktion des Polizeibeamten als Beamter des politischen Staatsschutz genannt, der auch an der massiven Durchsuchung des Meuchefitzer Gasthofes im Februar - mindestens - beteiligt war.

Bei der umstrittenen Aktion am Freitag vor dem Haus des Beamten seien lediglich vier Lieder gesungen sowie zwei Fahnen aufgehängt worden, so die Gruppe. Die zwei nach kurzer Zeit eintreffenden Polizisten hätten keinerlei Kontakt mit der Versammlung aufgenommen. "Nach der Darbietung von vier Liedern und wiederkehrenden „XXX XXX Hurra“-Rufen packten die MusikerInnen ihre Instrumente wieder zusammen und alle Beteiligten machten sich auf den Rückweg," heißt es in der Erklärung weiter.

Erst nachdem die Gruppe den Platz des Geschehens längst verlassen hatte sei eine sogenannte "Beweissicherungs und Festnahmeeinheit" (BFE) mit mehreren Einsatzbussen auf sie zugerast und vermummte Beamte hätten "alle" gewaltsam zu Boden gerungen. Der kritisierte Beamte sei auch dabei gewesen und habe "mit voller Kraft auf am Boden Liegende" eingetreten.

Die gesamte Erklärung kann auf rak-treffen.de nachgelesen werden. Auch der Gasthof Meuchefitz hat auf seiner Website eine ähnlich lautende Erklärung veröffentlicht.

Das Video wurde vom Medienkollektiv Wendland erstellt.



2018-05-22 ; von asb (text),
in 29456 Hitzacker (Elbe), Deutschland

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