... in der einst idyllischen Flussaue: Das Bauwerk in der Queransicht Stand Mitte Februar (Blick nach Norden); für die Deichbasis ist eine Breite von gut 30 m geplant.
Frage an alle Hochwasserschutz-Beamten und Überschwemmungsgefährdeten im Binnenland: Ist der große "grüne" Deich nach DIN-Vorschrift wirklich immer und überall der effektive, angemessene Schutz vor der Überschwemmungsgefahr? Das Allheilmittel gegen Hochwasser für bedrohte Flusslandschaften?
Wie auch anderswo wurde von den zuständigen Instanzen
auch für Vietze als einzig "realistische" Lösung der Bau einer normgerechten Deichlinie
angegeben. Sie wird am Ende des 3-stufigen Gesamtprojekts mehrere Millionen
Euro kosten, zu rund 85% dem Land Niedersachsen. Und diese Landesfördermittel gibt es auch nur und ausschließlich für den großen grünen Deich - so wurde es offiziell verkündet. (Inzwischen ist bekannt geworden, dass zum Schutz der Landesstraße nach Gartow sehr wohl Landesmittel für einen mobilen Schutzwall einsetzbar sein sollen...) Von der Ausweitung von Polderflächen flussaufwärts - gar noch in Kooperation mit anderen Bundesländern - ganz zu schweigen...
Jahrelang war nichts geschehen beim Hochwasserschutz für Vietze. Nach der Flut 2013 musste schnell entschieden werden. Effektive Maßnahmen über Ländergrenzen hinweg waren und sind kaum absehbar. Mit neuen, innovativen Maßnahmen wie mobilen Schutzwällen, die deutlich weniger Eingriffe in die Landschaft erforderten, mochte sich niemand beschäftigen. Von Anfang an war klar, dass die Vietzer*innen mit dem Deich zwar endlich Sicherheit vor Überflutung gewinnen; doch mit der weitgehenden Zerstörung des Landschaftsbildes müssen sie auch einen hohen Preis zahlen. Denn der Elbabschnitt am Höhbeck - von der Fähre bei Pevesdorf bis zur Mündung der Seege südlich von Vietze - gehörte zu den wenigen (noch) nicht eingedeichten Uferlandschaften der Elbe.
#vietzedeichbau