Über 250 Kontaktpersonen müssen derzeit vom Gesundheitsamt betreut werden. Zur Unterstützung werden jetzt u.a. auch Finanzbeamte eingesetzt.
Es häufen sich die Berichte über Gesundheitsämter am Rande der Funktionsfähigkeit, weil die personelle Ausstattung oft nicht mehr ausreicht, um eine strukturierte Kontaktverfolgung und -nachsorge zu betreiben. wnet fragte nach, wie es hierzulande aussieht und welche Unterstützungsmöglichkeiten das Gesundheitsamt hat.
Aus zwölf Angestellten besteht die Stammbesetzung des Gesundheitsamtes in Lüchow. Unmöglich, mit dieser Personalausstattung sämtliche, im Zusammenhang mit Corona-Infizierungen stehenden Aufgaben zu bewältigen. Allein im Landkreis Lüchow-Dannenberg sind es 271 Kontaktpersonen in Quarantäne, die regelmäßig betreut werden müssen. Das Gesundheitsamt ist zwar vor Jahren mit dem Gesundheitsamt Uelzen fusioniert worden, trotzdem reichen die Kapazitäten nicht aus, denn auch im Landkreis Uelzen sind aktuell 152 Kontaktpersonen zu betreuen.
Zur Kontaktverfolgung und -nachsorge gehört nicht nur das Auffinden von möglichen Kontaktpersonen von Infizierten, sondern u. a. auch die regelmäßige Kontaktierung der in Quarantäne Befindlichen, die Ausstellung von Bescheiden und andere Verwaltungstätigkeiten.
Angesichts der immer noch steigenden Infiziertenzahlen werden nun die Mitarbeitenden im Gesundheitsamt in Lüchow deutlich aufgestockt: sieben Kreishausmitarbeiter aus anderen Fachbereichen werden in der Kontaktbetreuung eingesetzt, drei Soldaten aus Munster sind seit Montag schon zur Unterstützung da. Am Dienstag teilte zudem das Finanzamt Uelzen Lüchow-Dannenberg mit, dass zehn Angestellte für mindestens zwei Monate an das Gesundheitsamt abgeordnet werden.
Außerdem wurde im Kreishaus am Dienstag beschlossen, dass insgesamt 76 Landkreis-Mitarbeitende benannt werden, die das Gesundheitsamt abwechselnd jeweils für eine ganze Woche (Montag bis Sonntag) unterstützen werden. Diese 76 sollen insbesondere dann zum Einsatz kommen, wenn sich Arbeitsspitzen ergeben.