Inzidenz über 200: Helios Klinikum gesperrt

Nachrichten uelzen 28|01|2021

Mit einer Inzidenz von 207,8 ist der Landkreis Uelzen am Donnerstag zum Hotspot geworden. Nun zieht der Landkreis Konsequenzen.

Am Mittwoch hatte der Landkreis Uelzen mitgeteilt, dass acht von insgesamt 27 Alten- und Pflegeheimen von Corona-Fällen betroffen sind. Dabei handelt es sich um „WH Care Bevensen Haus Residia“, „APH Weißenborn Suhlendorf“, „APH Hösseringen“, „Haus am Haberkamp“, „APH Meilerhaus“, „APH Curanum“, „Haus Hoheneck“ und „Heiligen-Geist-Stift“. Insgesamt sind dort nach Mitteilung des Landkreises 52 Bewohnerinnen und Bewohner sowie 13 Pflegekräfte mit dem Coronavirus infiziert. Impfungen haben bisher im Landkreis Uelzen in 13 Alten- und Pflegeheimen sowie im Helios-Klinikum und im Herz- und Gefäßzentrum stattgefunden. Geimpft wurden dabei insgesamt 1514 Personen.

Angesichts des inzwischen über 200 liegenden Inzidenzwertes werden ab Samstag (30. 1.) die meisten Besuche in Alten- und Pflegeheimen sowie in der Helios-Klinik untersagt. Der Landkreis Uelzen wird dazu eine Allgemeinverfügung erlassen. Außerdem nimmt das Klinikum keine Neuaufnahmen mehr an - es sei denn, es sind Notfälle.

Nach der Allgemeinverfügung ist der Besuch von Alten- und Pflegeheimen für Außenstehende grundsätzlich untersagt. Ausgenommen sind eine einzelne durch den Bewohner/die Bewohnerin auswählbare nahestehende Person sowie zusätzlich Seelsorger, Geistliche, Palliativbegleitende, Sterbebegleitende, Bestatter, Urkundspersonen, rechtliche Betreuer, Richter in Betreuungsangelegenheiten, Mitarbeiter von Betreuungsstellen, Verfahrenspfleger sowie Personen, die notwendige therapeutische Maßnahmen und zwingende Dienstleistungen zur Aufrechterhaltung des Einrichtungsbetriebs vornehmen. Ausgenommen sind darüber hinaus behandelnde Ärzte, ihre Beauftragten, die zur Pflege bestimmten Personen, die Einrichtungsleitungen, Mitarbeitende der Heimaufsicht sowie Personen, die im Bereich der Gefahrenabwehr tätig sind.

Außerdem müssen die Heimleitungen dafür sorgen, dass bei allen Bewohnerinnen und Bewohnern dreimal pro Woche ein Schnelltest auf das Coronavirus durchgeführt wird.

Weiter schreibt die Allgemeinverfügung vor, dass alle Patienten des Helios-Klinikums, die derzeit stationär im Helios-Klinikum behandelt werden und bis zum 13. Februar 2021 entlassen werden, sich nach ihrem Aufenthalt für zehn Tage in häusliche Quarantäne zu begeben haben. Zwingend notwendige Versorgung und Pflege darf durchgeführt werden, wobei die Kontakte auf das Notwendigste zu beschränken sind. Die allgemeinen Hygieneregeln sind zu beachten, insbesondere das Tragen einer medizinischen Maske. Die Mitarbeitenden des Helios-Klinikum Uelzen müssen täglich vor Dienstantritt auf das Coronavirus getestet werden.

Die Allgemeinverfügung gilt bis zum Ablauf des 13. Februar 2021, die vorgeschriebenen Quarantäneregelungen bis zum Ablauf der entsprechenden jeweiligen Quarantänezeit.

Landrat Dr. Heiko Blume: „Wir hoffen, mit diesen sich zunächst auf Alten- und Pflegeheime sowie das Helios-Klinikum konzentrierenden Vorgaben die derzeitige Infektionsdynamik bremsen und den aktuellen Inzidenzwert deutlich senken zu können. Die in den vergangenen Tagen ermittelten Infektionsketten machen deutlich, dass es richtig ist, dort anzusetzen.“

Von weitergehenden Maßnahmen wie zum Beispiel einer nächtlichen Ausgangssperre oder einer Einschränkung des Bewegungsradius auf 15 Kilometer um den Wohnort werde bis auf Weiteres abgesehen, da privates Verhalten aktuell nicht als ursächlich für den hohen Inzidenzwert angesehen werde, so Blume.

Der Landkreis Uelzen hat zur Bewältigung der aktuell kritischen Corona-Lage über die genannten Maßnahmen hinaus weitere Unterstützung der Bundeswehr angefordert. Die Soldaten sollen in den Alten- und Pflegeheimen zum Einsatz kommen.

Darüber hinaus hat das Helios-Klinikum Uelzen am Donnerstag mitgeteilt, ab sofort keine Patienten außerhalb der Notfallversorgung mehr aufzunehmen. Der Landkreis Uelzen hat nach eigenem Bekunden unmittelbar nach der Mitteilung des Helios-Klinikums Kontakt zu anderen Kliniken und Krankenhäusern aufgenommen, um das weitere Vorgehen abzustimmen bzw. die Konsequenzen der Mitteilung des Helios-Klinikums zu klären. Die Notfallversorgung wird durch das Klinikum sichergestellt, versichert der Landkreis. Patienten mit nicht lebensbedrohlichen Erkrankungen oder Verletzungen werden in Absprache über den Rettungsdienst in umliegende Krankenhäuser gebracht.

29525 Uelzen, Deutschland