Vor einigen Jahren wurden die Gesundheitsämter Uelzen und Lüchow-Dannenberg fusioniert. Seitdem hat der Landkreis Uelzen die Federführung des Zweckverbandes. Der grüne Kreisverband Lüchow-Dannenberg fordert nun die Auflösung der gemeinsamen Struktur und den Wiederaufbau eines eigenen Gesundheitsamtes.
Schon zu Anfang der Corona-Pandemie gab es nicht nur kommunikative Schwierigkeiten zwischen den beiden Landkreisen. Die Presserabeit lief allein über den Landkreis Uelzen - was zur Folge hatte, dass Lüchow-Dannenberger Themen so gut wie gar nicht transportiert wurden. Wie zu hören war, funktionierte auch die fachliche Zusammenarbeit nicht besonders gut.
"Die Organisation im Zweckverband mit dem Landkreis Uelzen hat sich vor Ort als Hemmschuh in zentralen Abläufen erwiesen, weil man nicht selbständig für die eigene Region handeln kann," moniert der Grüne Kreisverband Lüchow-Dannenberg. "Mit dem jetzt erfolgten Abgang fast der gesamten Führungsriege mit Geschäftsführung, Amtsarzt und Stellvertreterin hat sich die Krise deutlich verschärft. Galt bisher die Devise, mitten in der Krise keine Veränderungen an der Organisationsform vorzunehmen, ergibt sich aus der massiven Führungskrise eine neue Lage.
„Jetzt müssen wir uns schnell als Landkreis an einen Tisch setzen und Klartext reden, Lüchow-Dannenberg braucht ein eigenes Gesundheitsamt“, fordert der gesundheitspolitische Sprecher der Bündnisgrünen Kreistagsfraktion, Matthias Gallei.
„Ein funktionierendes öffentliches Gesundheitswesen vor Ort ist in diesen Zeiten wichtiger denn je“, unterstützt auch Julia Zieker vom Vorstand der Wendlandgrünen den Aufruf zum Handeln. Die Bündnisgrünen kritisieren zudem, dass der Landkreis als einziger in ganz Niedersachsen kein eigenes Impfzentrum erhält.