Vaters Glück, Mutters Freude, Sammlers Sehnsucht

13|04|2015

Mit einer Blechdosen-Präsentation von Suscha Vogel-Lobeck aus Lanze setzt das Höhbeck-Museum seine Vorstellungen von Sammlern und ihren Sammlungen fort. Bis Juni sind dann in Vietze Blechdosen aus rund einem Jahrhundert zu besichtigen.

Auch Blechdosen sind Kinder der Massenproduktion und ihrer Erfindungen für Lagerung und Transport. Mit der Blechdose hinterlässt uns der industrielle Fortschritt ein zunächst logisches und praktisches Instrument des Handels und des Verkaufs, welches später in vielfacher und kreativer Form genutzt wird. Die Dose schützt vor Ungeziefer, Regen und Deformation. Sie macht ihren Inhalt ansehnlich und haltbar. Sie ist ganz leicht Und sie verlockt zur Herstellung von Ordnung und System bei der Aufbewahrung der Dinge in Werkstatt und Haushalt.

Aus Dosen für Zwieback werden dann Orte der Aufbewahrung von Testamenten, Grundbuchauszügen und Vollmachten. Aus Dosen für Tabak und Zigaretten wird ein Ordnungssystem  für kleine Nägel, Schrauben und Muttern und manchmal auch für Nähnadeln und Stecknadeln. In Dosen für Weihnachtskuchen werden Farbreste, Pinsel und Spachtel aufbewahrt. In Teedosen findet man Knöpfe und manchmal auch getrocknete Erbsen und Bohnen. Wir alle leben mit solchen Dosenwelten, die wir auch pflegen, über die wir uns manchmal auch ärgern und dann vielleicht auch schon – samt ihrer Inhalte - entsorgt haben.

Nun gibt es die Gelegenheit, im Höhbeck-Museum in Vietze diesen alten Dosen wieder zu begegnen. Suscha Vogel-Lobeck hatte einen beruflichen Bezug zu solchen alten Sachen und hat sie immer wieder in ihre Arbeit als Stylistin für Mode- und Wohnwelt-Dekoration eingesetzt. Für einige Wochen trennt sie sich jetzt von ihren kostbaren Objekten und stellt sie der Öffentlichkeit vor. Tatsächlich ist aus der Blechdosenwelt inzwischen ein Dorado für Sammler geworden. Aus den alten Verpackungen wird ein Wertobjekt, ein Panorama unserer jüngeren Vergangenheit und Feld für kulturgeschichtliche Recherchen.

Die Ausstellung wird am Freitag, dem 17. April um 18.00 Uhr eröffnet. Danach ist sie bis zum 21. Juni jeweils zu den Öffnungszeiten des Museums (Samstag und Sonntag von 15.00 bis 17.00 Uhr) zu besichtigen.   
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autor(en): asb
autor(en): pm ()


Vietze, 29478 Höhbeck, Deutschland

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