Thema: lüneburg

Zivilcourage hat viele Gesichter

 Zivilcourage hat viele Gesichter - Zeig Deins! 

Das Thema Zivilcourage ist ein großes Anliegen der niedersächsischen Landesregierung und wird auch gesamtgesellschaftlich mit großem Interesse wahrgenommen. Um deutlich zu machen, dass Zivilcourage erwünscht ist und gefördert wird, findet vom 17. bis 21. September 2012 erstmals eine "Aktionswoche für Zivilcourage und gegen Gewalt" in Niedersachsen statt.

Die Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen war in den Mittagsstunden des 17.09.12 auf dem Lüneburger Marktplatz mit Bürgerinnen und Bürgern, um  über Zivilcourage ins Gespräch zu kommen. "Gezählt haben wir nicht - aber sicherlich haben wir mehr als 200 Bürgerinnen und Bürger in ihren Mittagspausen erreicht und zum Teil auch als Gesprächspartner gewinnen können", berichtet Imme Konzack-Rempe, Beauftragte für Jugendprävention von der Polizei Lüneburg.

Neben zahlreich verteilten Informationsblättern und -flyern, konnten die Bürgerinnen und Bürger auch an einer themenspezifischen Kartenabfrage teilnehmen. Dazu gab es drei Pinnwände mit den Fragestellungen "Zivilcourage bedeutet für mich:", "Ich wünsche mir Hilfe, wenn:" und "Ich helfe anderen Menschen, wenn:". "Am häufigsten wurde auf die Frage geantwortet, was Zivilcourage bedeutet", berichtet Eleonore Tatge, Präventionsbeauftragte der Polizei Lüneburg. Häufigste Antworten waren dabei: nicht wegzusehen, sich einzumischen und die Polizei zu rufen. "In den Gesprächen war immer wieder festzustellen, dass vielen Bürgerinnen und Bürgern bisher gar nicht bewusst war, dass schon die kleinen Gesten im Alltag wie das Zugehen auf andere Menschen, um ihnen Hilfe anzubieten oder das Ansprechen von Fehlverhalten im Kleinen der Zivilcourage bedürfen", berichtet Tatge weiter.

Gegenseitige Unterstützung in der Not, Hilfsbereitschaft und Verantwortungsbewusstsein prägen eine intakte Gemeinschaft. Gemeinsam gegen Gewalt einzutreten und Zivilcourage zu zeigen, muss der Anspruch aller Bürgerinnen und Bürger sein. Das bedeutet nicht, sich ohne Rücksicht auf die eigene Gesundheit in eine Gefahrensituation zu begeben. Aber alle können im Rahmen ihrer Möglichkeiten aktiv werden. Jede und jeder in dem Maße wie er oder sie es sich zutraut. Dieser Mut entsteht aus der Verantwortung für andere Menschen. Und dieses Maß an Verantwortung soll mit der Kampagne ausgeweitet werden.

Jeder kann etwas tun, wenn anderen etwas getan wird!

Sechs kluge Wege, anderen zu helfen - ohne sich dabei selber in Gefahr zu bringen.

1. Gefahrlos handeln

Das Wichtigste zuerst: Behalten Sie immer einen kühlen Kopf - und handeln nur so, wie es in der jeweiligen Situation angemessen ist. Es hilft niemanden, persönlich einzugreifen, wenn die Täter in der Überzahl oder eindeutig gewaltbereit sind. Provozieren Sie den oder die Täter nicht, aber geben Sie zu verstehen, dass Sie nicht bereit sind, Gewalt gegen andere zu akzeptieren.

2. Mithilfe fordern

Gemeinsam lässt sich mehr erreichen. Dehalb: Machen Sie auch andere auf die Situation aufmerksam. In öffentlichen Verkehrsmitteln können Sie sich natürlich auch an das Personal wenden - an den Fahrer oder die Mitarbeiter vom Sicherheitsdienst zum Beispiel.

3. Genau hinsehen

Wenn die Täter erst einmal weg sind, braucht die Polizei Anhaltspunkte, um sie zu ermitteln. Eine genaue Beschreibung macht dann oft den Unterschied. Achten Sie darum auf jedes Detail: Unter Umständen gibt das kurz darauf den Ausschlag, um die Tatverdächtigen zu stellen.

4. Hilfe holen

Notrufe sind kostenfrei - egal ob von der Notrufsäule, dem Mobiltelefon oder einer Telefonzelle aus. Über die Nummer 110 erreichen Sie bundesweit die Polizei. Schildern Sie die Situation am besten in wenigen Worten, aber gleichzeitig umfassend. Beantworten Sie die W-Fragen: Wer? Was? Wann? Wo? Und behalten Sie nichts für sich, das womöglich wichtig sein könnte: Auch Vermutungen helfen der Polizei oft weiter!

5. Opfer versorgen

Wenn jemand verletzt ist, zählt manchmal jede Sekunde: Alarmieren Sie sofort den Rettungsdienst und kümmern sich unverzüglich um Verletzte: Schon die Ausrichtung in die stabile Seitenlage kann Leben retten. Trauen Sie sich in so einer Situation ruhig etwas zu: Helfen kann jeder - und alles ist besser, als gar nicht zu helfen.

6. Als Zeuge bereitstehen

Die Täter zu fassen ist das eine, sie später auch bestrafen können, ist das andere. Dafür brauchen Polizei und Justiz Zeugen, die mit ihrer Aussage helfen, Straftaten endgültig aufzuklären. Wer sich als Zeuge zur Verfügung stellt, trägt entscheidend dazu bei, unser Zusammenleben sicherer zu machen. Wir zählen auf Sie!

Und zeigen Sie Ihr Gesicht für Zivilcourage und gegen Gewalt.

Weitere und detaillierte Hintergrundinformationen erhalten Sie über die Links zu den Internetauftritten der Landeskampagne www.zivilcourage.niedersachsen.de und der Bundeskampagne www.aktion-tu-was.de 

Lüneburg (ots) - Pressemitteilung vom 18.09.12




Fotos

2012-09-18 ; von red1 (autor), auf lueneburg
in Lüneburg, Deutschland

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