Schatz der Industriekultur zu verkaufen

29|03|2012

Im östlichen Zipfel Niedersachsens, keine 10 km von der Elbe entfernt liegt Gartow. In dem kleinen Luftkurort am See ist das historische Sägewerk mit diversen Wohn-, und Werkstattgebäuden sowie mehreren Ställen auf 20 000 qm Gelände (Weiden, Gärten, Nebenflächen) zu verkaufen

Im östlichen Zipfel Niedersachsens, keine 10 km von der Elbe entfernt liegt Gartow. In dem kleinen Luftkurort am See ist das historische Sägewerk mit zahlreichen Nebengebäuden und einem ansehnlichen Maschinenpark zu verkaufen. Das ca. 20 000 qm große Gelände bietet zudem vielfältige Nutzungsmöglichkeiten.

Mit der einzigen noch vollständig erhaltenen liegenden einzylindrigen Dampfmaschine der Fa. Lanz, einer vollständig eingerichteten Schreinerwerkstatt sowie einer ca. 1000 qm großen Abbundhalle mit diversen Holzbearbeitungsmaschinen ist das historische Sägewerk ein wertvolles Denkmal der Industriekultur im ländlichen Raum. Über 100 Jahre lang wurde hier Holz aus den benachbarten Forsten der Grafen von Bernstorff ver- und bearbeitet.

Der gesamte Komplex bietet vielfältige Möglichkeiten für Handwerker, Fort- und Ausbildungsprojekte oder Initiativen, die für ihre Ideen viel Platz und flexible Räume brauchen.

Die historische Bedeutung des Sägewerks ist immer noch sichtbar. Bis Ende der 60er Jahre versorgte die gewaltige Dampfmaschine einen Teil Gartows mit Energie, in der Mühle wurde Getreide gemahlen und das Sägewerk gab viele Jahre fast einhundert Menschen aus dem Ort Arbeit.

Bis zur Insolvenz des Betriebes galt „Herbsthausen“, wie das Gelände bis heute im Volksmund genannt wird, als kreatives Zentrum der Holzbearbeitung. Unzählige Holzfachwerkbauten, ausgeklügelte Dach- und Fensterlösungen oder handgearbeitete Terrassen wurden von Mitarbeitern und Lehrlingen des Herbst'schen Betriebes erstellt.

NEUE KREATIVE GEISTER GESUCHT

Nun sucht der Gewerbekomplex neue kreative Geister, die mit ihren Nutzungsideen das Gelände wiederbeleben. Vom Kompetenzzentrum für erneuerbare Energien über ein Kulturzentrum bis hin zur Jugendwerkstatt mit Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten ist vieles denkbar.

Auf dem Gelände gibt es mehrere Gebäude mit nutzbaren Flächen zwischen 100 und 1500 qm Größe, die für gewerbliche Nutzung genehmigt sind. Direkt an der Bundesstraße 493 gelegen, ist die Verkehrsanbindung einerseits gewährleistet - andererseits liegt Gartow weit genug entfernt von den Metropolen, um auch für Projekte interessant zu sein, die die Ruhe und Entspanntheit des ländlichen Raums für ihre Ziele benötigen.

Gartow liegt zwischen den Metropolen – 150 km sind es bis Hamburg, rund 200 km bis Berlin. Die Universitätsstadt Lüneburg und Uelzen mit dem Hunderwasserbahnhof sind die Mittelzentren, die von Gartow aus in ca. 1 Stunde erreichbar sind.

Am Rande des 5700 ha großen Forstes der Grafen von Bernstorff und des Biosphärenreservats Flusslandschaft Elbe gelegen, gilt Gartow und der nahe Höhbeck bei Naturfreunden als Kleinod, in dem Seeadler, Biber, Kranich oder Nachtigall keine Seltenheit sind.

Ein Objekt mitten in der Modellregion für Nachhaltige Entwicklung

Bereits 1998 beschloss der Landkreis Lüchow-Dannenberg, sich zu 100 % aus eigenen, erneuerbaren Energien zu versorgen. Dieses Ziel ist bereits seit einigen Jahren erreicht: mengenmäßig kann die Region bereits seit einiger Zeit den Strom für den privaten Verbrauch selbst produzieren.

Viele kreative Geister zwischen Elbe und Drawehn sorgten dafür, dass dieses Ziel so schnell erreicht werden konnte. Seit 2007 ist Lüchow-Dannenberg sogar Modellregion Nachhaltige Entwicklung.

In Lüchow, ca. 25 km von Gartow entfernt, bietet seit 2009 die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) den berufsbegleitenden Masterstudiengang Erneuerbare Energien (Master of Science) exklusiv an der Akademie für erneuerbare Energien Lüchow- Dannenberg an.

Last but not least trägt Lüchow-Dannenberg den Beinamen „Kulturregion“: mehr als 200 Kulturschaffende aller Gewerke haben sich in den vergangenen Jahrzehnten hier angesiedelt und beleben den Alltag mit einem vielfältigen Kulturprogramm. Nicht zu vergessen die Kulturelle Landpartie, die jährlich zwischen Himmelfahrt und Pfingsten in beinahe 100 Orten die Tore von Kunstateliers und Werkstätten öffnet und so rund 50 000 Besucher anzieht. ..





DAS OBJEKT IM EINZELNEN:

Gelände: ca. 20 000 qm Fläche

Gebäude (Größen in Ca-Angaben):

. 1500 qm Abbundhalle inkl. Kranhalle

. 1000 qm Gatterschuppen

. 300 qm Schreinerwerkstatt

. 100 qm Holzwerkstatt



Maschinen:

  • 2 stationäre „Link“-Gattersägen, davon eine „Cyclop I No. 7“

  • dazugehörige Motorschlitten, Lein/Pirna und Link, hydraulikgesteuert

  • 1 Tischkreissäge des frühen Maschinenbaus

  • Schränkmaschine mechanisch, Vollmerwerke AG, Biberach-Riss

  • Schränkmaschine mechanisch, Wilhelm Meinert/Porta Westfalica, Typ PH3, Bj. 1966, Nr. 633

  • Schleifmaschine, Riemenantrieb, Vollmer

  • Großschleifmaschine, Riemenantrieb, Lein Gatter, Pirna Typ ??, Nr. 20010

  • Schleifmaschine, Riemenantrieb, Kirchner, Leipzig

  • verschiedene Hobelmaschinen

Die dazu gehörige Infrastruktur wie Gatterzug, Holzplatz, Schienennetz mit Transportloren ist ebenfalls funktionstüchtig. Ebenso sind Reste der Kleinbahn, die das Sägewerk mit den ausgedehnten Kiefernforsten der Grafen von Bernstorff verbanden, noch vorhanden



Die Dampfmaschine

Aus der Serie liegender Einzylindermaschinen mit Unterflurfeuerung und einer Leistung von 190 PS der Firma Heinrich Lanz, Mannheim (Baujahr 1923) ist diese mit der Fabriknummer 40638 unseres Wissens die einzige noch erhaltene in Deutschland. Die Maschine wurde mit einem 110-V-Generator bis 1968 betrieben und erst im Zuge einer gescheiterten Umstellung auf einen 220V-Generator 1968 stillgelegt.

Bis dahin betrieb sie über Riemenantriebe den kompletten Maschinenpark des Sägewerks und auch eine Getreidemühle. Die Wasserversorgung erfolgte über einen eigenen – noch heute benutzten – Brunnen mit nachgeschalteter Wasseraufbereitung.

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autor(en): Angelika Blank ()

 

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