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41 000 Euro Förderung für die Freie Bühne Wendland

Große Freude bei der Freien Bühne Wendland: Der Theatergruppe wurde erneut eine Konzeptionsförderung in Höhe von jeweils 21 000 Euro für drei Jahre bewilligt. Zusätzlich gibt es 20 000 Euro Zuschuss für die Produktion eines neuen Weihnachtsmärchens.

Kerstin Wittstamm, Mitglied der Freien Bühne Wendland, ist erleichtert. "Wir freuen uns, dass unser Konzept, Theater auf die Dörfer zu bringen, auch im Ministerium so gut ankommt und erneut gefördert wird." Damit wird die Gruppe in die Lage versetzt, unter anderem - einen Teil der Verwaltungsaufgaben finanzieren zu können. Außerdem kann damit auch das Ausfallrisiko etwas abgepuffert werden. 

Belohnt wird die Freie Bühne für ihr Konzept, Theater auf die Dörfer zu bringen. Seit Jahren zieht die Theatergruppe mit verschiedenen Stücken durch Dorfsäle der Region oder spielt mit ihrem Theaterbus auf öffentlichen Plätzen. Theater zu den Menschen bringen, ist dem Ensemble schon lange ein Anliegen "Der Wunsch, den 'Theaterleuten'  direkt zu begegnen, ist uns immer wieder von Zuschauern mitgeteilt worden. Manche haben sich sogar darum gerissen, dass die Premiere eines Stücks in ihrem Dorf stattfindet," erzählt Kerstin Wittstamm. Umgekehrt ist die Gruppe aber ebenso interessiert an einem Austausch mit ihrem Publikum.

Für die leidenschaftlich engagierte Theaterfrau ist es erschreckend, wie wenig Menschen - gerade auf dem Lande - Bezug zum Theater haben. "Es gibt eine Menge Leute, die in der zweiten Generation nicht im Theater waren," bedauert sie.

Auch ein Grund, warum es lange Zeit schwierig war, für Theaterproduktionen auf dem Lande Förderungen zu erhalten. Doch es gibt Hoffnung, denn seit einigen Jahren wächst das Interesse, die ländliche Bevölkerung mehr mit Kultur zu versorgen. "Es ist den Verantwortlichen schon bewusst, dass viel Kulturförderung in die Städte geht und kaum in den ländlichen Raum," hat Kerstin Wittstamm registriert.

Auch Zuschuss für ein neues Weihnachtsmärchen

Von politischer Seite wird seit einiger Zeit immer wieder verkündet, dass es ausdrücklicher Wille sei, den ländlichen Raum zu stärken. Vielleicht sind es ja nicht nur leere Parolen, sondern ernst gemeinte Absicht, auch Kulturinitiativen ein Stück vom Kuchen der millionenschweren EU-Mittel für Regionalentwicklung zukommen zu lassen.

Denn: neben den jährlichen 21 000 Euro Konzeptionsförderung erhält die Freie Bühne 20 000 Euro Zuschuss für die Produktion eines neuen Stücks. "Das ist zwar ein großer Teil der nötigen Gelder, aber es fehlen noch einige Bewilligungen," dämpft Kerstin Wittstamm allerdings die Freude, dass es auf jeden Fall ein Weinachtsmärchen geben wird.

Aber wenn die Finanzierung gelingt, dann können sich große und kleine Fans in der Adventszeit wieder über ein fantasievolles Theaterstück freuen. "Wie Kater Zorbas der kleinen Möwe das Fliegen beibrachte" von Luis Sepulveda erzählt die Geschichte des dicken Katers Zorbas, der von einer (durch Ölverschmutzung) sterbenden Möwe gebeten wird, ihr Möwenei auszubrüten und das Küken aufzuziehen.

Das geht natürlich nur durch das gemeinsame Bemühen mehrerer Tiere. Es ist eine Geschichte über Freundschaft und Verantwortung aber auch über die Folgen immer größer werdender Umweltverschmutzung.

Übrigens: Die Illustrationen für das im Fischer Verlag erschienene Buch hat die ehemalige Wendländerin Sabine Wilharm gezeichnet.

Foto | Freie Bühne Wendland/Jörn Zahlmann




2022-01-13 ; von Angelika Blank (text),
in 29496 Waddeweitz, Deutschland

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