Thema: ausbildung

Fachkräftenachwuchs stärken: Ausbildungspakt stellt sich vor

Im September beendete das Ausbildungsnetz Lüchow-Dannenberg seine Arbeit. Doch seit dem 1. November 2010 hat der Landkreis eine neue Initiative gestartet, um die Zusammenarbeit bzw. Vernetzung zwischen Auszubildenden, Unternehmen sowie Schulen weiter zu entwickeln - den "Ausbildungspakt". Am Dienstag vergangener Woche stellten sich die Mitarbeiterinnen im Rahmen einer STÄRKEN vor Ort-Veranstaltung vor.

Der Ausbildungspakt ist eins von zehn „Modellprojekten zur betrieblichen Ausbildung“ in diesem Jahr, das vom Landkreis Lüchow-Dannenberg initiiert und im Rahmen des Wettbewerbsverfahrens für den „Niedersächsischen Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs“ ausgewählt wurde. Das Projekt soll die betriebliche Ausbildung und den Fachkräftenachwuchs stärken und startete am 1. November.

Thematisch knüpft der „Ausbildungspakt Lüchow-Dannenberg“ an das Projekt „Ausbildungsnetz Lüchow-Dannenberg“ an, setzt allerdings neue Schwerpunkte: Das auf drei Jahre angelegte Projekt soll das Netzwerk aller regionalen Ausbildungsakteure, der hiesigen Unternehmen und der allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen weiterentwickeln und verfestigen.

Am Dienstag vergangener Woche stellten sich die neue Projektleiterin Sigrun Kreuser und die Koordinatorin Beate Bendfeldt-Schaeper im Rahmen einer STÄRKEN-vor-Ort-Veranstaltung sich und ihr Projekt der Öffentlichkeit vor.

So soll zum Beispiel ein "Berufe-Parcours“ einen festen Platz im Rahmen der Maßnahmen zur Berufsorientierung im Landkreis erhalten. Geplant ist, dass Jugendliche möglichst praxisnah ihre Stärken sowie einzelne Berufsfelder,  lokale Ausbildungsmöglichkeiten und Wachstumsbranchen kennenlernen. Dabei sollen sie nachhaltige Impulse für ihre individuelle Berufsplanung erhalten. Mitfinanziert wird der Parcours durch Zuschüsse der Agentur für Arbeit. „Ideen und Anregungen zu diesem Thema greifen wir gerne auf“, regte Beate Bendfeldt-Schaeper die anwesenden Vertreter verschiedener Jugend-Initiativen an, am Erfolg des Ausbildungspaktes aktiv mit zu arbeiten.

„Zahlreiche Betriebe des Landkreises haben mittlerweile Schwierigkeiten ihre Ausbildungsplätze zu besetzen und Fachkräfte zu gewinnen“, so Bendfeldt-Schaeper. Hinzu komme, dass der Landkreis Lüchow-Dannenberg durch seine periphere Lage von einigen Angeboten der Berufsinformation und -orientierung abgeschnitten sei. Ein Ausflug ins Berufsberatungszentrum nach Uelzen oder beispielsweise zum Technologiezentrum der Handwerkskammer nach Lüneburg sei mit erheblichen Aufwand und Kosten verbunden und meist nur als Tagesausflug realisierbar. Dies mache deutlich, dass es notwendig sei, die betriebliche Ausbildung vor Ort zu stärken, was auch verschiedene öffentlichen Einrichtungen und Unternehmen an den Landkreis Lüchow-Dannenberg herangetragen hätten.

Die Arbeit des „Ausbildungspaktes Lüchow-Dannenberg“ wird durch eine offizielle Lenkungsgruppe mit fachlichem und organisatorischem Rat begleitet. Finanziert wird das Projekt aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds sowie aus kommunalen und aus Landesmitteln.

Das Team des „Ausbildungspaktes“ ist telefonisch unter 05841/9611970 oder per E-Mail an s.kreuser[ät]luechow-dannenberg.de oder b.bendfeldt[ät]luechow-dannenberg.de erreichbar.

Ihr Büro befindet sich in den Berufsbildenden Schulen Lüchow, Amtsfreiheit 8.

Vernetzungstreffen der sozialen Initiativen

Weiteres Thema auf dem Vernetzungstreffen der Koordinierungsstelle STÄRKEN vor Ort in Lüchow-Dannenberg war die Verbesserung der Einbeziehung von Eltern in die Betreuung benachteiligter Jugendlicher. Denn immer wieder kommt es vor, dass Betreuungs- und Hilfeangebote von Initiativen, Sozialarbeitern oder Lehrern ins Leere laufen, weil die Eltern der betroffenen Jugendlichen nicht mitspielen. Das fängt schon damit an, dass gerade die Eltern von "Problemfamilien" selten bis gar nicht zum Elternabend kommen. Konkrete Hilfepläne sind ohne die Mitwirkung der Eltern oft nicht umzusetzen. Gründe für die mangelnde Kooperation gibt es viele, war auf dem Vernetzungstreffen zu hören.

STÄRKEN vor Ort (SVO) wird sich diesem Themenkomplex im nächsten Jahr stärker widmen. Träger, die Angebote für die Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Schule, Sozialarbeit, Eltern und Jugendlichen machen können, sind besonders aufgerufen, im Jahr 2011 Projekte bei der Koordinierungsstelle SVO einzureichen.

Übrigens: der nächste Begleitausschuss von STÄRKEN vor Ort tagt bereits am 24. Januar 2011. Es können auch jetzt schon neue Projekte eingereicht werden.

Kontakt: Gleichstellungsbeauftragte Beate Maatsch, Tel. 05841-120-388, email: b.maatsch[ät]luechow-dannenberg.de

Foto: Angelika Blank / die neuen Mitarbeiterinnen des Projektes Ausbildungspakt: Projektleiterin Sigrun Kreuser (li.) und Koordinatorin Beate Bendfeldt-Schaeper wollen frischen Wind in die Ausbildungslandschaft bringen.




2010-12-15 ; von Anna Carmienke (autor),

ausbildung   jugend   schule  

Kommentare

    Sie müssen registriert und angemeldet sein um einen Kommentar schreiben zu können