Am Montag morgen landete die Beluga I, das Aktionsschiff von Greenpeace am Erkundungsbergwerk in Gorleben. Seit dem frühen Morgen ist ein Montageteam damit beschäftigt, das ausgemusterte Schiff an seinem neuen Ruhehafen einzurichten.
Denn nach Ansicht von Greenpeace ist auch die Endlagerpolitik der Bundesregierung "gestrandet." Die gesamte Montageaktion wird ca. eine Woche in Anspruch nehmen.
Ursprünglich war die Beluga mit ihren 23,65 m seit den 60ern Jahren als Feuerlöschboot auf den Gewässern in Bremen unterwegs. Mitte der 80er setzte Greenpeace das Boot für viele seiner legendären Aktionen auf den Weltmeeren ein. Zum Beispiel war die Beluga an den Aktionen gegen die Versenkung der Ölplattform Brent Spar beteiligt wie auch an Protesten gegen die Wiederaufbereitungsanlage in La Hague.
"1997 kämpften wir mit der Beluga gegen die Verschiebung des Atommülls von La Hague nach Gorleben - nun soll das Schiff in Gorleben als Mahnmal gegen eine verfehlte Endlagerpolitik vor Anker gehen," so Mathias Edler, Atomexperte von Greenpeace. Die Kritik der Umweltorganisation richtet sich derzeit gegen einige Schwächen im ausgehandelten Endlagersuchgesetz. So ist zum Beispiel nach Ansicht von Greenpeace keine echte Öffentlichkeitsbeteiligung vorgesehen sowie die geplante Enquetekommission mit zu wenig Kompetenzen ausgestattet.
Auch für Rebecca Harms, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Europaparlament hat die "Entsorgung" der Beluga im Wald von Gorleben symbolischen Charakter. "In ihrer jahrzehntelangen Geschichte war die Beluga an unzähligen Protestaktionen gegen den verantwortungslosen Umgang mit Atommüll beteiligt - nun wird sie vor dem Erkundungsbergwerk in Gorleben immer daran erinnern, dass hier ein Endlagerstandort voreilig und unter Missachtung wissenschaftlicher Vorgaben zementiert werden soll," so Harms in Gorleben.
Die Grafen von Bernstorff hatten einen gemeindefreien Teil ihres Waldes, das sogenannte "Salinas"-Glände nahe des Erkundungsbergwerks für die Aufstellung der Beluga freigegeben. Dort soll das Aktionsschiff im Verlauf der Woche fest installiert und gesichert werden, um fortan vor den Toren des Erkundungsbergwerks eine reelle Endlagerpolitik anzumahnen.
Fotos: Angelika Blank