Thema: politik

Herr Paul: Tränen bei Bedarf

Der Papst steigt ins Kondomgeschäft ein, Obamas Nobelpreisurkunde wird bei eBay versteigert, und Silvio Berlusconi hat vor seinem USA-Besuch zu viel Viagra jeschluckt und wird, wg. Ständer, am Flughafen uff Waffen kontrolliert ... dies und mehr von Herrn Paul.

Tach allerseits, ick bin’s bloß, der Herr Paul. Alle reden vom Wetter, ick nich. Oder nur soviel: In meinem Briefkasten fand ick letztes Jahr mal ‘ne „Gelbe Karte“ – wir hatten dis sprießende Grün vom Bordstein nich, wie alle Nachbarn, totjespritzt. Also raus mit Spaten und Kratzeisen, und bald sah allet wieder hübsch grau aus. Den Schnee räume ick allerdings brav, wie die meisten Nachbarn, jeden Morgen.

Nur beim Versicherungsbüro gegenüber türmt sich seit Wochen eine, zumindest für alte Leutchen oder Kinderwagen unüberwindliche Barriere. Aber von „Gelber Karte“ keene Spur. Liegt’s vielleicht daran, dis der Chef des Hauses zweithöchstes Tier der hiesigen CDU...? Apropos „hohe Tiere“: Supermutti von der Leyen wollte zum neuen Jahr alle Hartzler mit 5 Euro beschenken, doch die böse Opposition mäkelt.

Dis bremst, denn seit die CDU durch eigene Blödheit sämtliche Mehrheiten versaubeutelt, darf nich mehr „durchregiert“ werden. Der Streit wird wohl noch ‘ne Weile dauern. Nur hinter den Kulissen kichert Herr Schäuble, der Herr der leeren Kassen, weil er so mindestens einen Monat die Taler fürs „Schulpaket“ spart. Ob er deswegen gleich ‘n Blumenstrauß an Herrn Gabriel...?

Nun lasset, werte Fans und Feinde, für einen Moment die Niederungen unsrer unrentablen Idylle hinter uns, und werft mit mir einen Blick in die Kristallkugel: In Afghanistan wird die Bundeswehr, zwecks Sinnstiftung und Erbauung sowie als Zeichen der Hoffnung demnächst eine Sonderedition von Barbie und Ken auf den Binnenmarkt schmeißen. Beide Figuren mit den zuversichtlichen Gesichtern unseres Verteidigungsministerdarstellers und seiner blonden Gattin.

Auf Knopfdruck senken sich die Mundwinkel der beiden etwas, und aus dem eingebauten Tank sondern sie bei Bedarf ein, zwei Tränen ab – ein wunderbares Geschenk für alle Eventualitäten. Frau Merkel absolviert heimlich ein Physik-Aufbaustudium zum Thema „Strahlendes Backpulver“. Vielleicht hat se so, nach der mißglückten Kanzlerschaft, noch Chancen auf einen Job. Guido Westerwelle wird Surflehrer, weil ihm fürs Fallschirmspringen der Schneid fehlt. Es läuft ooch janz jut, nur die Schwimmflügel seh’n irjendwie blöd aus. Is aber egal, weil sein Freund für ihn und die anderen knackigen Jungs so schöne Partys organisiert.

Der Papst steigt ins Kondomgeschäft ein, Obamas Nobelpreisurkunde wird bei eBay versteigert, und Silvio Berlusconi hat vor seinem USA-Besuch zu viel Viagra jeschluckt und wird, wg. Ständer, am Flughafen uff Waffen kontrolliert. Er bietet der feschen Zolldame ‘ne Runde „Bunga Bunga“ an, aber die is not amused und knallt ihm eine, worauf alle Nähte vom letzten Lifting platzen.

Die blutige Fresse erschreckt eine Rentnerin so, dis sie den vermeintlichen Vampir erschießt – Italien atmet auf! Die neue Staffel von „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“ spielt in einem Putenmastbetrieb der Familie Grotelüschen, is aber nach zwei Folgen schon vorbei, weil selbst Dirk Bach nur noch kotzt.

Rainer Brüderle wird Weinkönigin auf Mallorca, Raucher zahlen weniger Krankenkasse, weil se so oft an die frische Luft jehn müssen, und in Gorleben wird die Scheune voll heißer Castoren zur Zentrale für Fernwärme umjebaut, denn keene Bange, ooch hier jibt’s Zukunft: So kriegen unsere wackeren Landwirte künftig Prämien, wenn sie Wege wegpflügen, weil se damit der Jemeinde Unterhaltskosten sparen, Hitzacker bietet Hamburg an, uff die Elbphilharmonie zu verzichten und lieber dis schöne Verdo zu bespaßen.

Lüchow kriegt ‘ne eigene Wellnessambulanz für Einwohner, die unter Verkehrslärmentzug leiden, für verdiente Kreistagsabjeordnete und EJZ-Redakteure. Und denn wird allet jut!

Ick meine ja bloß,

sacht der Herr Paul




2011-02-03 ; von Stefan Buchenau/zero (autor),

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