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Ratskeller Dannenberg: Interessent prüft Abschreibungs-Möglichkeiten

Aus dem Winterschlaf erwacht ist das Thema "Ratskeller-Ruine in Dannenberg". Im Bauausschuss der Stadt gabs zum Stand der Dinge eine Auskunft. Vorweg sei verraten: Es gibt nicht viel Neues.

Über drei Jahre sind nun vergangen, seit das Hotel - am 13. Januar 2007 - ausbrannte, seit ein Mensch darin starb, seit für Dannenbergs Zentrum die "Ruinenzeit" begann. Seither wird geschimpft über den "Schandfleck", verkünden Politiker und Verwaltungsleute dann und wann, dass "wohl bald etwas geschieht". Etwas für Bürgerinnen und Bürger Sichtbares ist bislang nicht geschehen.

Halt, doch: Die Sicht auf das traurige Gemäuer ist mit Brettern zugenagelt worden, und ein Spötter hämte unlängst auf Plakaten an besagtem Zaun, der Ratskeller sei als "Anti-Kriegsmahnmal" anzusehen und erfreue darüber hinaus das Herz des Naturliebhabers als einzigartiges Nagetier-Biotop. Die in der Ruine umherhuschenden Ratten, die der Spottschreiber meinte, mögen mittlerweile erfroren sein. Lebendig dagegen ist nach wie vor die Frage vieler Dannenberger: Wann endlich gibts eine konkrete Entscheidung über die Zukunft des Ratskellers? Werden die Überreste abgerissen? Wird neu gebaut - und wenn ja, wann und was?

Im November 2009 hatte der Eigentümer des Ruinen-Grundstücks, Uwe Koch, gegenüber wnet auf Anfrage erklärt, die Immobilie sei noch nicht verkauft. Doch Architekt Boris Lietzow aus Hitzacker, Planer eines möglichen neuen Gebäudes für Wohnungen und Geschäfte am derzeitigen Ratskeller-Standort, hatte Entwürfe für ein solches Projekt vorgestellt. Wenn irgend möglich, so Lietzow seinerzeit, solle die vertraute Fassade des Hauses am Markt erhalten werden. Wer der mögliche Investor für das Vorhaben ist? Darüber bewahren alle Beteiligten nach wie vor strenges Stillschweigen.

Im Bau- und Umweltausschuss der Stadt wollte nun Dr. Olaf Praetsch (Bürgerliste) am Dienstag wissen, ob es denn etwas Neues gibt in puncto Ratskeller. Weil ihm aus Bürgerkreisen jüngst die gleiche Frage gestellt worden sei, so erklärte Ausschuss-Vorsitzender Christian Carmienke (CDU), habe er die Frage an Stadtdirektor Jürgen Meyer weitergegeben. Dieser habe berichtet: Der potentielle Investor lasse gerade die im Zusammenhang mit dem Projekt gegebenen Abschreibungsmöglichkeiten prüfen. Wenn diese Sache "mit dem Steuerberater abgeklärt"sei, dann werde sich der mögliche Investor entscheiden.

Es ist demnach weiter offen, wie lange Bürgerinnen und Bürger, Besucherinnen und Besucher der Jeetzelstadt noch durch gähnende Fensterhöhlen in den Dannenberger Himmel gucken können.

Foto: Hagen Jung

 

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2010-02-18 ; von Hagen Jung (autor),

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