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Wolf/Ministerium: "Langfristig ist auch Regulierung möglich"

Auch bei Munster häufen sich Meldungen, dass sich Wölfe artfremd benehmen und in der Nähe von Siedlungen aufhalten. Erstmalig sieht das Umweltministerium nun langfristig auch die Möglichkeit einer Regulierung.

Erst vor wenigen Tagen hatte sich der Landrat des Landkreises Uelzen Dr. Heiko Blume mit einem Brief an Umweltminister Wenzel gewandt und die "Wolfssituation" zur Chefsache erklärt. In dem Brief fordert Blume eine Klärung der tatsächlichen Gefahrenlage – insbesondere das „Munsteraner Rudel“ betreffend.

In jüngerer Vergangenheit hat sich die allgemeine Besorgnis verdichtet, einzelne Wölfe könnten möglicherweise eine Gefahr für die Bevölkerung darstellen. Laut Presse- und Medienberichten sowie persönlichen Schilderungen dem Landrat gegenüber haben sich Wölfe dem Menschen ungeachtet gängiger Abwehrmaßnahmen ohne Anzeichen von Scheu genähert.

Diese Begegnungen, so Blume in seinem Schreiben, zeigen sehr deutlich, das die betroffenen Bürgerinnen und Bürger sowie Besucher des Landkreises Uelzen eine Bedrohung empfinden und diese Wahrnehmung über den Landkreis Uelzen hinausgeht. In dieser Situation, so der Landrat weiter, halte er eine intensive sach- und problembezogene Unterstützung durch das Umweltministerium für außerordentlich wichtig.

„Es sind konkrete Schritte erforderlich, um das subjektive Sicherheitsgefühl zu erhöhen bzw. Ängste zu nehmen. Das Ministerium muss Maßnahmen ergreifen, die eine objektive Gefährdung von Menschen ausschließen“, so Uelzens Landrat. 

Ministerium: "Sicherheit des Menschen steht an erster Stelle"

Die "Wolfssituation" hatte am Montag auch den Umweltausschuss in Hannover erreicht. Darin informierte das Umweltministerium darüber, dass die Überwachung des Wolfsrudels in Munster weiter intensiviert wird. Dabei wird die wiederholte Sichtung von weniger scheuen Wölfen in enger Zusammenarbeit mit der Bundesforstverwaltung, der Landesjägerschaft Niedersachsen und weiteren Experten speziell untersucht. "Die Ursachenforschung hat hohe Priorität, um dort, wo notwendig, mit geeigneten Mitteln angemessen zu reagieren," Umweltminister Stefan Wenzel in einer Mitteilung. "Dabei steht die Sicherheit des Menschen an erster Stelle"

Die intensivere Überwachung durch ein verstärktes Monitoring habe auf Veranlassung des Umweltministeriums bereits vor einigen Wochen begonnen, so das Ministerium weiter. Außerhalb des Truppenübungsplatzes erfolge das Monitoring in Kooperation mit der Landesjägerschaft Niedersachsen, auf dem Truppenübungsplatz selbst wurden zusätzliche Experten eingesetzt. Im nächsten Schritt werde in den nächsten Tagen eine zusätzliche Fachkraft vor Ort ihren Dienst antreten, um die Wolfsberater vor Ort zu unterstützen, die verstärkte Überwachung rund um das Munsteraner Rudel zu koordinieren und alle Hinweise auf Wolfssichtungen umgehend zu überprüfen.

"Insgesamt gelten beim Umgang mit dem Wolf strenge Schutzmaßnahmen, solange kein guter Erhaltungszustand gewährleistet ist," betont das Ministerium. Allerdings hält Wenzel langfristig auch "eine Regulierung" für möglich. "Das niedersächsische Wolfsmanagement strebt ein möglichst konfliktfreies Miteinander an," heißt es in der aktuellen Mitteilung weiter. "Das Konzept versteht sich aber als ein dynamisches System, in dem die nationalen und internationalen Erfahrungen im Umgang mit dem unter Artenschutz stehenden Wolf ausgewertet und angewendet werden."

Foto / Kenny Kenner : Canis Lupus, der Wolf, wird immer mehr zum Gesprächsstoff. Ob berechtigt oder nicht, Menschen in wolfsnahen Gebieten fürchten um ihre Sicherheit.




2015-05-04 ; von asb (autor), pm (autor),
in Münster, Deutschland

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