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Europawahl: Wahltag in Waddeweitz

 

 

Hintergrund:

Rebecca Harms wurde 1956 im niedersächsischen Dorf Hambrock bei Uelzen geboren, machte  1974 Abitur und absolvierte in Uelzen eine Ausbildung als Baumschul- und Landschaftsgärtnerin.

Sie zog mit Freunden auf einen der vielen leerstehenden Bauernhöfe im Landkreis Lüchow-Dannenberg und versuchte sich im Aufbau einer Subsistenzwirtschaft. Einige Landkommunen und wenige Demeterhöfe waren dort in den siebziger Jahren die Vorläufer der heute breiten Biobauernbewegung. 

Begegnet sind sich die Landwirte und die Landkommunarden in der Bewegung gegen das Atommüllzentrum in Gorleben.

1977 war Rebecca Harms Mitbegründerin der Bürgerinitiative gegen das atomare Endlager Gorleben, das in ihrer Nachbarschaft gebaut werden sollte. Viele Jahre war sie im Vorstand der BI, wurde aktiv in der bundesweiten Anti-Atomkraft-Bewegung. Die Zusammenarbeit der wendländischen Anti-Atominitiativen mit den vielen überregionalen Gruppen war ihr Anliegen.

Der Treck nach Hannover, erste gewaltlose Aktionen wie die Blockaden von Bohrfahrzeugen oder die Republik Freies Wendland mit dem Hüttendorf 1004 stellten die Anti-Atom-Aktivisten vor hohe Anforderungen. In Gorleben trafen sich einerseits Bauern, die frisch aus der CDU ausgetreten waren, und andererseits aktive Mitglieder des Kommunistischen Bundes. 

Rebecca Harms ist bis heute davon überzeugt, dass die bisherigen Erfolge und auch der lange Atem gerade in der Gorlebenauseinandersetzung, der starken politischen Verankerung in der Region in Nordorstniedersachsen zu verdanken ist. Für sie ist die Gorlebenauseinandersetzung weiter ein Angelpunkt ihrer politischen Arbeit. Die alljährlichen  Castortransporte sind auch für die Europaabgeordnete weiter ein Anlass zum Protest gegen die willkürliche und unverantwortliche Standortentscheidung Gorleben.

1984 begann ihre erste und intensive Zusammenarbeit mit den Grünen. Rebecca Harms ging  als Assistentin ihrer Freundin  Undine von Blottnitz ins Europäische Parlament (EP). Beide waren im Gorlebenprotest gemeinsam durch dick und dünn gegangen und verfolgten ihre Themen jetzt international weiter. Viele der heutigen  Kontakte zu Energie- und Atompolitikern in aller Welt, die  im EP unverzichtbar sind, stammen schon aus dieser frühen Zeit der Grünen im Europäischen Parlament.

1994 kandidierte Rebecca Harms für den niedersächsischen Landtag. 1998 ist sie Spitzenkandidatin der Niedersächsischen Grünen und führt die grüne Landtagsfraktion dann bis zu ihrer Kandidatur für das Europaparlament im Jahr 2004.  Ebenfalls seit 1998 wirkt Rebecca als Mitglied des Bundesparteirates von Bündnis 90/Die Grünen an der Spitze der Bundespartei mit.  In  der Europafraktion der Grünen  hat   sie wieder die  Veranwtortung  für die Atom und Energiepolitik übernommen.
 
Rebecca Harms ist Vizepräsidentin der grünen Fraktion im Europäischen Parlament und Sprecherin der deutschen grünen Europaabgeordneten. Sie arbeitet als Mitglied im Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie,  stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Umweltfragen, Volksgesundheit und Lebensmittelsicherheit, Mitglied und stellvertretende Vorsitzende des temporären Ausschusses zum Klimawandel, sowie Mitglied der Delegation im Parlamentarischen Kooperationsausschuss EU-Ukraine und Stellvertretendes Mitglied der Delegation im Parlamentarischen Kooperationsausschuss EU-Russland. Als Sprecherin der deutschen Gruppe der grünen Fraktion im europäischen Parlament wurde sie im vergangenen Dezember zur Vize-Präsidentin der Grünen/EFA gewählt.

Im Europawahlkampf 2009 ist Rebecca Harms gemeinsam mit Reinhard Bütikofer Spitzenkandidation.


2009-06-07 ; von Gerhard Ziegler (autor),

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