Verkehrssicherung und alte Eichen vornehmlich im Fokus
Da staunten die Besucherinnen und Besucher des Gartower Wildgatters nicht schlecht und deren wohl bekanntesten Bewohnerinnen, die Wildschweine Chantalle und Möhre, grunzten zunächst besorgt: Unlängst rückten große Forstgeräte, Waldarbeiter und Förster Ulrich von Mirbach an, um beide Gartower Wildgatter zu durchforsten. Statt Waldesruhe oder Wildfutter standen Maschinenlärm und reichlich gefällte Bäume an der Tagesordnung.
Spaziergänger und Zäune in Gefahr
„In regelmäßigen Abständen müssen wir das Gatter und seine Umgebung durchforsten“, erläutert Förster von Mirbach. „Gerade rund um das beliebte Wildgatter haben wir die Verkehrs-Sicherungspflicht immer im Auge“. Und so fielen schiefe Bäume, die auf die Zäune zu stürzen drohten und solche, deren trockene Äste über die viel belaufenen Wege ragten.
Verschiedene Besucher fragten bei einigen Bäumen gezielt nach, andere wollten wissen, warum auch in der Mitte beider Areale Stämme fallen mussten. „Insbesondere die ökologisch wichtigen Eichen, die zudem dem Wild noch Futter spenden, möchten wir mit dieser Aktion gleich mitfördern, erklärt von Mirbach und ergänzt: „Dafür müssen Bäume, die diese Eichen zu sehr bedrängen und in ihrem Wachstum hemmen, gefällt werden."
Tourismus-Attraktion, nicht Wirtschaftswald
Förster und Forstwirte verfolgen bei dieser Maßnahme keine wirtschaftlichen Ziele. Denn die Wildgatter, deren Eigentümer die Samtgemeinde Gartow und die Bernstorff’sche Forstverwaltung sind, sollen mit dem Wild und einem urigen Wald die Besucher erfreuen und haben einzig die Funktion als Tourismus-Attraktion. Daher werden bewusst bizarre Bäume und urige, abgebrochene Stämme in der Gattermitte weiterhin stehen gelassen.
Den Reiz der beiden Wildgatter und die große Frequentierung durch die Bevölkerung haben auch andere erkannt: Die Lüchow-Dannenberger Gruppe des NABU wird in Kürze Nistkästen und Schautafeln um das Wildschwein-Areal anbringen. Die Naturliebhaber und Freunde des Wildgatters wird es freuen.
Fotos:
Eingewöhnungsphase schnell abgeschlossen oder: Keine Angst vor Forstmaschinen! Auch die beiden Wildschweine "Chantalle" und "Möhre" nahmen die Durchforstung schnell gelassen.
Um die Belastung für die Tiere nicht über mehrere Tage auszudehnen, werden z.T. zeitgleich drei Forstgroßgeräte eingesetzt.