In Gartow gibt es seit kurzem ein neues Wohngebiet: es liegt ganz idyllisch mitten im Wald und diverse Eigenheime aus Holz laden zum Einzug ein – allerdings nur, wenn man gefiedert ist und einen Schnabel hat.
Denn es handelt sich dabei um diverse Nistkästen, die der NABU Lüchow-Dannenberg in diesen Tagen an den Bäumen rund um das Gartower Wildgatter angebracht hat. Das Wildgatter war bisher nur für Rot-, Dam- sowie Schwarzwild bekannt. Nun rücken auch andere, kleinere Tiere ins Blickfeld der Besucher: Unter der Leitung von Antje Fäseke vom NABU hängten Jugendliche die ersten Nistkästen mitsamt erläuternder Beschilderung auf. Auf den Schildern wird erklärt, für welche Vogelarten die jeweiligen Kästen geeignet sind.
„Wir wollen mit den unterschiedlichen Formen und den Schildern Interesse für die vielfältige Vogelwelt wecken“, erläutert Fäseke. Sie ergänzt: „Das viel besuchte Gatter und dessen schöne Umgebung ist ein besonders geeigneter Ort dafür“. Neben einigen Standardmodellen wie etwa für Spatzen, kamen auch weniger bekannten Nisthilfen, zum Beispiel für Baumläufer und Turmfalken, sowie Fledermauskästen zum Einsatz. Sie bieten den kleinen Säugetieren in der wärmeren Jahreszeit trockene Übernachtungsquartiere. Auf den mit Wassergräben durchzogenen Lichtungen im Wald finden Fledermäuse bereits ideale nächtliche Jagdreviere. Nun können sie dort auch tagsüber in den Kästen schlafen.
In Kürze erhalten einige Bäume noch gesonderte Schutzmanschetten, zum Beispiel dort, wo der Falkenkasten hängt. Diese dienen der Abwehr von Waschbären und Mardern. Es werden noch weitere Nistkästen folgen, versprechen die NABU-Akteure. Sie hoffen jetzt schon auf zahlreiche Bruten, die von den Gatterbesuchern dank der neuen Nistmöglichkeiten gut beobachtet werden können ...