Der Landkreis prüft weitere öffentliche Gebäude auf Eignung als Geflüchtetenunterkunft. Nachdem Landrätin Dagmar Schulz erst kürzlich mit Unmut auf die Weigerung der Samtgemeinde Lüchow reagierte, die Turnhalle von Geflüchteten zu räumen, kündigte sie nun an, alle öffentlichen Gebäude daraufhin zu prüfen, ob sie als Geflüchtetenunterkunt geeignet sind - auch die Sporthallen.
Für das nächste halbe Jahr ist die Ankunft von weiteren rund 400 Geflüchteten angekündigt. Die Samtgemeinden hatten bereits vergangene Woche auf die Unterbringungsnot hingewiesen hier geht es zum wnet-Bericht , nun plädiert auch Schulz für gemeinsames Handeln. "Es besteht dringender Handlungsbedarf: bei den Samtgemeinden, die für die Unterbringung der UkrainerInnen verantwortlich sind, wie auch beim Landkreis, der für die Asylsuchenden Sorge zu tragen hat," so Schulz. „Um den schutzsuchenden Menschen Unterschlupf zu gewähren, müssen wir uns zusammentun und wir werden versuchen, alle weitere notwendigen Einschränkungen so gering wie möglich zu halten.“
Auch die Nutzung der Sporthallen soll eingehend geprüft werden. „Die Unterbringung der Geflüchteten in Turnhallen ist eine absolute Notlösung“, macht Sozialamtsleiterin Stephanie Ehrhardt klar. Man strebe weiterhin abgeschlossene Wohneinheiten an – „so dass die Menschen sich eigenständig versorgen können und einen Rückzugsort zum Ankommen haben.“
In einer digitalen Informationsveranstaltung wollen der Landkreis und die Samtgemeinden in Kürze die EigentümerInnen von Wohnraum erneut ansprechen – um Bedenken gegen eine Vermietung auszuräumen und aufzuzeigen, unter welchen Bedingungen eine Vermietung möglich sei, so der Erste Kreisrat Simon Schermuly.