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Aus für die Notunterkunft Lüchow - Flüchtlinge werden verteilt

Ende Januar wird die Notunterkunft in Lüchow geschlossen. Nach dem jetzigen Plan werden die dort noch wohnenden rund 250 Flüchtlinge auf andere Kommunen verteilt. UPDATE!

Die Notunterkunft in der Polizeikaserne Lüchow war von Anfang auf Zeit angelegt. Dass sie jedoch bereits nach viereinhalb Monaten geschlossen wird, überrascht jedoch alle damit Beschäftigten.

Hintergrund für die baldige Schließung ist der Wunsch der Polizei, möglichst bald die Aus- und Fortbildung wieder in Lüchow durchführen zu können. Von den anderen Campleitern in Woltersdorf und Lüchow geht niemand davon aus, dass sie einen nennenswerten Anteil an Flüchtlingen aus Lüchow übernehmen müssen. "Schon bei der letzten Zuweisung der LAB wurden uns lediglich 14 Flüchtlinge geschickt," so Nikolai Panke, Campleiter der Notunterkunft in Dannenberg. Für ihn ist die Schließung der Lüchower Unterkunft ein Zeichen dafür, dass der Unterbringungsdruck nachlässt.

Die 250 Flüchtlinge, die noch in der Notunterkunft wohnen, sollen nach übereinstimmenden Aussagen verschiedener Beteiligter bis Ende Januar auf andere Kommunen verteilt sein.

Die 56 Mitarbeiter, die in der Notunterkunft angestellt waren, kommen fast alle aus der Region. Sie müssen sich jetzt mit der Tatsache abfinden, dass ihre Anstellung wesentlich früher endet als ursprünglich geplant. Ob und wieviele von ihnen bei den Johannitern eine andere Arbeit finden, bleibt unklar.

Auch die zahlreichen Helfer, die in Lüchow im Einsatz waren, sind enttäuscht. Vor allem bedauern sie, dass die in Lüchow wohnenden Flüchtlinge nicht in der Region bleiben können. "Es wurden so viele persönliche Kontakte geknüpft, die jetzt verloren gehen," so eine Helferin.

Die Chance, dass für die noch verbliebenen Flüchtlinge eine Zuweisung nach Lüchow-Dannenberg erfolgt, geht gleich Null. Angesichts der drei Notunterkünfte war die Zuweisungsquote erst kürzlich bis Ende März ausgesetzt worden.

Wie Helfer berichten, hatten die Johanniter bis Mittwoch keine offizielle Mitteilung, dass die von ihnen betriebene Notunterkunft Ende Januar geschlossen wird. Vom Innenministerium in Hannover war bisher noch keine klare Auskunft zu diesem Punkt zu bekommen.

UPDATE 24.12.: Das niedersächsische Innenministerium betont, "dass die Johanniter zeitnah nach der Entscheidung des Landespolizeipräsidiums vom 16.12.2016 über die Auflösung der Notunterkunft durch das Innenministerium informiert wurden."

 

Foto / Angelika Blank: Insbesondere die Nähwerkstatt hatte sich in der Notunterkunft Lüchow schnell zum Treffpunkt und Hort für Kreativität entwickelt.




2015-12-23 ; von Angelika Blank (autor),
in 29439 Lüchow, Deutschland

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