Thema: natur

Bingo: Jubiläum auf der Streuobstwiese

Am Freitag Mittag war am Höhbeck richtig was los: anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Bingo-Umweltstiftung ließ Umweltminister Stefan Wenzel am Freitag seine sommerliche Fahrradtour auf der Streuobstwiese über Pevestorf enden.

"Früher waren Streuobstwiesen ein Teil der Grundversorgung in den Dörfern," so Minister Stefan Wenzel in seiner kurzen Ansprache auf dem Höhbeck. "Leider hatten die alten Sorten dann auf dem Markt keine Chance mehr und die alten Bäume verfielen." Dabei hätten Streuobstwiesen mit ihrer Vielfalt an Arten eine immense Bedeutung für die Artenvielfalt, so Wenzel weiter, nicht zuletzt seien sie Rückzugsräume für Vögel, die im dichten Laub der alten Bäume Schutz und Nahrung fänden.

Nicht zuletzt wegen der großen Bedeutung für den Natur- und Umweltschutz hatte die Bingo Umweltstiftung beschlossen, die Streuobstwiesen in ihrem Jubiläumsjahr in den Mittelpunkt der Förderung zu stellen, wie Andreas Lindemann von der Bingo Umweltstiftung am Höhbeck erläuterte. "Unser Ziel war es, dass in jedem Landkreis Niedersachsens mindestens eine neue Streuobstwiese entsteht oder bestehende optimal erhalten werden," so Lindemann. Die Resonanz war so positiv, dass Streuobstwiesen tatsächlich enormen Aufschwung bekamen.

Inzwischen ist das Angebot an Obst aus Streuobstwiesen so groß, dass sich viele Initiativen der Regionalvermarktung gründeten, die für Verwertung und Absatz der saftigen Früchte sorgen.  "So ist durch den Aufschwung der Streuobstwiesen auch die Regionalvermarktung wieder in Gang gekommen," freute sich Wenzel. Neben Erhalt der Artenvielfalt und Biodiversität würde so auch die Wertschöpfung der Region erhöht.

Die Fläche am Höhbeck mit ihren rund 100 Bäumen wird seit den 80er Jahren vom BUND bewirtschaftet. Die Naturschutzorganisation kümmert sich um Rückschnitt und Erhalt der teilweise mehrere Jahrzehnte alten Bäume. Dazu gehören auch regelmäßige Neuanpflanzungen, um die ausgedehnte Wiese mitten auf dem Höhbeck lebendig zu erhalten - was immer wieder nur mit Unterstützung öffentlicher Förderungen wie Geldern der Bingo Umweltstiftung möglich ist. 

Es ist allerdings nicht der BUND alleine, der sich um die Streuobstwiesen kümmert. Andere Initiativen wie die Route der alten Obstsorten, der Landschaftspflegeverband und nicht zuletzt die Biosphärenreservatsverwaltung sind auf verschiedenen Ebenen am Erhalt der alten Obstbäume beteiligt. Mit Aktionstagen oder Umweltbildungsprojekten sorgen sie für öffentliche Aufmerksamkeit, bringen die Schätze, die vor der Haustür wachsen, wieder ins Bewusstsein der Verbraucher zurück.

Viele Vertreter dieser Gruppen nahmen am Freitag an der vom Allgemeinen Fahrradclub Deutschland organisierten Radtour teil und trafen sich auf dem Höhbeck bei regionalen Köstlichkeiten vom Grill und von der Wiese zum Austausch mit dem Minister.

Foto / Angelika Blank: Vertreter zahlreicher Initiativen und Institutionen aus dem Streuobstbereich trafen sich am Freitag auf dem Höhbeck zum Plausch mit Umweltminister Stefan Wenzel (hintere Reihe, 2. von links). Mit dabei u.a.: der AFDC, die Biosphärenreservatsverwaltung, das Projekt Route der alten Obstsorten des Landschaftspflegeverbandes, der BUND, der NABU sowie der Verein für Naturkunde.




2014-08-29 ; von
in Pevestorf, 29478 Höhbeck, Deutschland

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