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Deichbau Vietze: Erster Spatenstich noch in diesem Jahr?

Gute Nachrichten hatte Heinrich König, Leiter der Abteilung Hochwasserschutz Lüchow-Dannenberg beim NLWKN, am Dienstag Abend dem Höhbecker Gemeinderat mitgebracht: das Planungsverfahren für den Deichbau läuft zügig weiter, so dass womöglich noch in diesem Jahr mit den ersten Bauarbeiten begonnen werden kann.

Der Zeitplan für das Vorhaben ist allerdings recht optimistisch, denn vor dem ersten Spatenstich muss noch das formelle Beteiligungsverfahren durchgeführt werden. Wie König berichtete, ist der Planfeststellungsantrag für den Deichbau als Entwurf gefertigt und kann bald dem Gemeinderat zur Antragstellung zur Verfügung gestelltw werden.

"Im Moment suchen wir allerdings noch einige Ausgleichsflächen in der Umgebung," so König. Denn für die notwendigen Eingriffe in die Natur muss an anderer Stelle Ausgleich geschaffen werden. Dennoch soll bereits Ende September das Beteiligungsverfahren beginnen können. Dann haben diverse Träger öffentlicher Belange wie z.B. die Biosphärenreservatsverwaltung drei Monate lang die Möglichkeit, Einwände gegen die Planungen zu erheben.

Einzelbetroffene wie Anwohner oder Pächter der durch den Deichbau betroffenen Flächen haben vier Wochen Zeit, Stellung zu nehmen. An das Beteiligungsverfahren schließt sich ein Erörterungstermin an, bei dem womögliche Einwendungen besprochen werden, danach folgt gegebenenfalls ein "Schlichtungs"verfahren, wie und welche Einwendungen berücksichtigt werden, bevor der Planfeststellungsbeschluss ergehen kann.

Erst wenn letzterer vorliegt, kann tatsächlich der erste Spatenstich für den Deich erfolgen. Trotz der langen Fristen bleibt Höhbecks Bürgermeister Hans-Joachim Schenk optimistisch, dass noch in diesem Jahr mit den Baumaßnahmen begonnen werden kann. "Bis jetzt sind uns keine Einwendungen bekannt," so Schenk. In den letzten Monaten hatte es diverse Vorgespräche mit den einschlägigen Behörden sowie den betroffenen Einwohnern gegeben, bei denen mögliche Fragen oder Probleme laut Schenk bereits geklärt worden sind. Deshalb sind die Vietzer guten Mutes, dass es auch im formellen Beteiligungsverfahren keine Schwierigkeiten geben wird.

Auch die für den Deichbau notwendige Sand- und Kleientnahme ist bereits geregelt: der Gartower Deich- und Wasserverband hat dafür Flächen bei Vietze zur Nutzung für den Deichbau freigegeben. Ebenso wurde der Untergrund bereits im August auf Eignung geprüft. Die Ergebnisse liegen zwar noch nicht vor, aber laut König gibt es bisher keine Hinweise darauf, dass mooriger oder schlammiger Boden den Überbau mit einem Deich verhindern könnte. Und nicht zuletzt stehen die finanziellen Mittel beim Land bereit - auch wenn der Bau erst im nächsten Jahr beginnen sollte. 

Foto / Angelika Blank: Beschädigte Häuser wie dieses an der Kapellenstraße soll es in Vietze nicht mehr geben. Voraussichtlich kann der neue Deich noch im nächsten Frühjahr fertiggestellt werden.




2014-09-10 ; von Angelika Blank (autor),
in Vietze, 29478 Höhbeck, Deutschland

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