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Der Maulwurf gräbt - was darf mensch tun?

Nach Schnecken und Wühlmäusen sind Maulwürfe wohl die unbeliebtesten Gäste im Garten. Doch sie dürfen weder gefangen noch getötet werden - was so manchen Gärtner vor Ärger erblassen lässt. Der Landkreis gibt Tipps, was getan werden kann.

Eigentlich sieht mensch die blinden Wühler gar nicht. Ihr Leben findet in Gangsystemen unter der Erde statt. Aber was bei ihren Grabungsarbeiten für Gänge, Neser und Vorratskammern "ausgehoben" wird, muss ja irgendwo hin. Einfach hinter sich werfen, geht nicht, dann würde das ganze System zur Einbahnstraße. Also nach oben, raus aus den Gängen - ganz nach dem Prinzip "nach mir der Hügel." Und da vor allem die jungen Tiere sehr fleißig sind, schiebt ein Maulwurf auch schon mal bis zu 20 neue Erdhügel auf.

Überirdisch lässt das Erscheinen von Maulwürfen vor allem bei Gärtnern, die mit viel Mühe ihre Rasenflächen pflegen, den Blutdruck steigen. Dass sie die kleinen Schaufler weder fangen noch töten dürfen, steigert den Ärger bei so Manchem noch mehr.

Jedoch: Der Maulwurf gehört zu den bedrohten Tierarten und ist nach der Bundesartenschutzverordnung unter besonderen Schutz gestellt. Damit ist jede Handlung, die zu einer Beeinträchtigung, Beunruhigung oder Tötung von Maulwürfen führt nach dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) verboten. „Es ist somit streng verboten, Maulwürfe zu fangen und zu töten.“ informiert Dorothée Rößler, Leiterin des Fachdienstes Natur- und Landschaftsschutz des Landkreises Lüchow-Dannenberg.

Es gibt jedoch eine Methode, die auf den ersten Blick widersinnig erscheint: Häufiges Mähen vertreibt die Haufenbauer. Denn Maulwürfe besitzen einen feinen Sinn für Erschütterung und einen guten Geruchs- und Hörsinn. Meist führt daher bereits häufiges Rasenmähen dazu, dass die Tiere abwandern und sich einen ruhigeren Aufenthaltsort suchen.

Ein tierischer Schädlingsbekämpfer

Eigentlich können Gartenbesitzer sich über Maulwürfe als Untermieter im Garten freuen, denn ihre Anwesenheit zeigt, dass der Boden gesund ist. Der Maulwurf verursacht zwar beim Graben hier und da Schäden an den Wurzeln der Pflanzen, er frisst die Pflanzen jedoch nicht, sondern ernährt sich ausschließlich von tierischer Nahrung wie Regenwürmern und Raupen, aber auch „Gartenschädlinge“ wie Schnecken oder Engerlinge stehen auf seinem Speiseplan. Damit macht er sich, aus Sicht eines Gärtners, sogar ausgesprochen nützlich. Außerdem wird durch das Graben die Erde gelockert und luftdurchlässiger. Die lockere Erde ist besonders gut für die Aussaat neuer Pflanzen geeignet.

Zur Vergrämung der Maulwürfe ist deswegen lediglich der Einsatz von speziell entwickelten Vertreibungsmitteln erlaubt. In Ausnahmefällen, zum Beispiel wenn Maulwurfshügel auf einem Sportplatz nicht geduldet werden können, kann eine Genehmigung gem. § 45 Bundesnaturschutzgesetz zum Fangen der Tiere bei der unteren Naturschutzbehörde im Kreishaus beantragt werden, informiert der Landkreis.

Bild von Ralf Siebeck auf Pixabay : Eigentlich sind sie ja ganz putzig, die kleinen Schaufler.  Doch wer seinen Garten sorgfältig pflegt, ärgert sich unmäßig.



2022-01-17 ; von asb/pm (text),
in Lüchow-Dannenberg, Deutschland

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