Nachhaltig und kreativ - Grüne Werkstatt Wendland bringt Ideen und Talente in die Region

Wie können Unternehmen aus dem Wendland mit jungen Designern und Designerinnen an den Universitäten der großen Städte zusammenarbeiten? Wie entstehen dadurch nachhaltige und innovative Produkte und Services, die das Know-How der ansässigen Betriebe mit der Kreativität und dem Ideenreichtum der Nachwuchs-Talente verbinden?

Kann man so auch überregional auf den Landkreis aufmerksam machen, langfristige Kooperationen aufbauen und qualifizierte Arbeitskräfte gewinnen? Welche Rolle spielen Kunst und Kultur dabei?

Diese Fragen will die Grüne Werkstatt Wendland beantworten, die im letzten Jahr von Kreativen und Unternehmern aus dem Landkreis zusammen mit der Wirtschaftsförderung und der Kreisverwaltung Lüchow-Dannenberg ins Leben gerufen wurde. Am Projekt beteiligt sind über ein Dutzend einheimischer Firmen, darunter bekannte Namen wie Nya Nordiska in Dannenberg, Werkhaus in Bad Bodenteich und das EMT-Industrienetzwerk für Energie-, Stoffstrommanagement und Technologietransfer, zu dem unter anderem Dreyer&Bosse Kraftwerkbau in Gorleben, SKF Kugellager in Lüchow und Steinicke Gewürze in Seerau gehören.

Gestartet ist die Grüne Werkstatt mit zwei arbeits- und erlebnisreichen Projektwochen auf dem Werkhof in Kukate, zu denen Design-Studierende der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle und der HAWK Hildesheim eingeladen waren. Unter dem Motto „101 Ideen für das Wendland“ und „Eine kreative Woche im Grünen“ setzten sich die jungen Designer damit auseinander, wie die lokalen Qualitäten und Ressourcen des Wendlands nachhaltig genutzt  werden können. Dazu besuchten die Studierenden Unternehmen und Initiativen der Region, um deren Produkte, Lösungen und Fragestellungen kennenzulernen.

Heraus kam dabei nicht nur eine Vielzahl von Ideen und Konzepten, die in einer umfangreichen Dokumentation festgehalten sind, sondern auch ein erstes konkretes Produkt – das Wendland-Spiel „SuperGAUdi“. Dieses von den Studierenden aus Halle entwickelte und im Wendland produzierte Brettspiel macht unter dem Motto „Tricksen, Tarnen, Täuschen“ so spielerisch wie spannend auf die ungelöste Problematik der Entsorgung von Atommüll aufmerksam. Seine Premiere wird „SuperGAUdi“ auf der kulturellen Landpartie vom 17. – 28. Mai haben. Der Erlös aus dem Spiel fließt in Aktivitäten zur Entwicklung von nachhaltigen und atomenergiefreien Zukunftskonzepten im Wendland.

Zur Zeit wird die Wendland-Sommerakademie vorbereitet, bei der vom 10. – 23. September erstmals zwölf ausgewählte Studierende zusammen mit den beteiligten Unternehmen und eingeladenen Experten innovative und seriennahe Produkte und Services entwickeln.

Eine hochkarätige Jury wählt daraufhin die besten Entwürfe der Sommerakademie für den „Wendland-Preis für nachhaltiges Design“ aus, der von der Grünen Werkstatt in diesem Jahr zum ersten Mal vergeben wird. Die Preisträger bekommen die Möglichkeit, zusammen mit den beteiligten Firmen ihren Produkt-Entwurf direkt im Wendland umzusetzen. Die Grüne Werkstatt soll so auch zur Kreativschmiede werden, in der regelmäßig neue Produkte, Konzepte und Dienstleistungen nach dem Motto nachhaltig, innovativ, „echt Wendland!“ entstehen.

Über das europäische Interreg IVC Netzwerk Crea.re – Creative Regions, ist die Grüne Werkstatt Wendland zusätzlich in einen internationalen Erfahrungsaustausch zum Thema Stadt, Land und Kreativwirtschaft eingebunden. Kreative und Unternehmen, die Interesse haben, an der Grünen Werkstatt Wendland mitzuwirken, sind jederzeit zur Teilnahme aufgerufen. Dokumentationen zu den bisherigen Projektwochen werden vom Werkhof Kukate auf Anfrage gerne per Email zugesandt – seelig ät kukate.de.




2012-05-07 ; von pm (autor),
in Kukate, 29496 Waddeweitz, Deutschland

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