Thema: fracking

Infoveranstaltung: die Gefahren des Fracking

Am Dienstag will die AG Fracking der Bürgerinitiative Umweltschutz über die Gefahren des Frackingverfahrens informieren. Die Veranstaltung findet in Prezelle statt, in dessen Umgebung ein sogenanntes "Aufsuchungsfeld" liegt.

Noch sind es reine "Aufsuchungsgenehmigungen", die interessierten Unternehmen erlauben, in bestimmten Bereichen oberirdisch nach dem Vorkommen von Erdgas und Erdöl zu forschen. Doch nicht nur die AG Fracking der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg befürchtet, dass mit diesen Genehmigungen dem umstrittenen Frackingverfahren Tür und Tor geöffnet wird.

Deswegen soll in der Informationsveranstaltung am Dienstag über Gefahren und Risiken der umstrittenen Fördertechnologie für Erdgas und Erdöl informiert werden. Seit den ersten Aufsuchungsgenehmigungen im Jahre 2013 wurden durch die Mainzer Firma Geo Exploration Technologies (GET) bereits per Hubschrauber Hydroscans zur Auffindung von Vorkommen durchgeführt. Was kommt danach? fragen sich die Aktiven der AG Fracking. Sind in Kürze seismische Untersuchungen und Probebohrungen zu erwarten?

In den Ortschaften Gartow, Schnackenburg, Kapern, Gummern, Nienwalde, Restorf, Prezelle, Lomitz, Schmarsau, Lanze, Holtorf, Elbholz, Groß Breese, Nemitz, Puttball, Schweskau, Schletau, Bockleben, Kriwitz, Prezier, Trabuhn, Groß Witzeetze und Simander sorgen sich BürgerInnen um die Gefährdung der Umwelt.

Sie haben gemeinsam mit der AG Fracking der Bürgerinitiative Umweltschutz zwei kompetente Referenten zu verschiedenen Fragestellungen eingeladen:
• Dipl. Ing Thorben Gruhl, Mitglied der Deutschen Wissenschaftlichen Gesellschaft
für Erdöl, Erdgas und Kohle e.V., Sprecher des Aktionsbündnisses „NoMoor Fracking“ im Raum Diepholz

und

• Dipl. Ing. Bernd Ebeling, Bauingenieur der Wasserwirtschaft und Kulturtechnik, Sprecher der BI Umweltschutz Uelzen.

Beide Referenten kommen aus Erdgas- und Erdölfördergebieten und beschäftigen sich seit
Jahren intensiv mit den Gefahren. Sie berichten auch, wie sich in anderen betroffenen Gebieten
Gemeinden und GrundstücksbesitzerInnen bereits erfolgreich zur Wehr gesetzt haben.

Anschliessend stehen sie für Nachfragen und eine Diskussion zur Verfügung.

Hintergrund

Bereits im Jahre 2013 erhielten verschiedene Unternehmen die Genehmigung, auf 160 Quadratkilometern rings um Prezelle oberirdisch durch Messungen oder Aktenstudium festzustellen, ob und wo im Untergrund womöglich Erdgas bzw. Erdöl zu finden sein könnte. (wnet-Artikel dazu - click hier! )

Die Aufsuchungsgenehmigung berechtigt sechs Jahre lang (bis 31.12.2.2019) zu oberirdischen Sondierungen und Messungen bzw. Datensichtungen und Aktenstudium. Bohrungen sind mit dieser Genehmigung nicht erlaubt. Auch sagt die Aufsuchungsgenehmigung nichts darüber aus, auf welche Art und Weise später Erdgas/Erdöl gefördert werden soll - falls denn Bodenschätze in ausreichender Menge gefunden werden. Die Frage, ob die Vorkommen dann konventionell oder durch die umstrittene Frackingmethode (oder auch gar nicht) gefördert werden, entscheiden zwar die Unternehmen. Sie müssen sich aber alle weitergehenden Schritte jeweils genehmigen lassen.

Am 1. April 2015 trat eine Verordnung der Bundesregierung in Kraft, die für die Aufsuchung und Gewinnung von Erdgas, Erdwärme etc. eine Umweltverträglichkeitsprüfung vorschreibt. Die vollständige Verordnung steht hier! zum Download bereit.

PS: Der Kreistag Lüchow-Dannenberg hatte sich im Dezember 2013 für die "vorübergehende konventionelle Förderung von Gasvorkommen" ausgesprochen, da sich die Abgeordneten zumindest was den Aufsuchungsbereich Prezelle angeht (der bis ca. 400 m an den Salzstock heranreicht) erhoffen, dass eine Gasförderung in der Nähe des Salzstocks eine Endlagerung von radioaktivem Abfall unmöglich macht. (wnet-Artikel dazu click hier! )


"Gefahren der Erdgas- und Ölförderung – was können Sie dagegen unternehmen?
Informations- und Diskussionsveranstaltung"

Wann? Dienstag, 19. Januar, 19.00 Uhr

Wo? Pfarramt Prezelle


Am 19. Januar 2016, 19 Uhr im Pfarramt Prezelle  




2016-01-14 ; von asb (autor), pm (autor),
in Prezelle, Deutschland

fracking   umwelt  

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