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MOX-Transport hat parlamentarisches Nachspiel

Der Transport von MOX-Brennelementen zum AKW Grohnde am vergangenen Wochenende wird ein parlamentarisches Nachspiel haben. Die Tatsache, dass der Transport zur Umgehung von Blockaden über ein Werksgelände geleitet wurde, ist für Manfred Sohn, Landesvorsitzender der LINKE Grund genug für eine Anfrage.

Darin will Sohn unter anderem wissen, warum das Gelände der Firma Premium Aerotec als Ausweichstrecke genutzt werden durfte. Zum Umfahren von Blockaden bei Nordenham sind nach Angaben der LINKE die mit etwa130 Kilogramm Plutonium bestückten Fahrzeuge kurzfristig von öffentlichen Straßen auf das Werksgelände geleitet worden, während dort Beschäftigte tätig waren. Sohn will von der Landesregierung wissen, ob diese Maßnahme mit dem Betriebsrat der Firma abgestimmt war. „Bei möglichen gesundheitlichen Gefährdungen von Beschäftigten muss der Betriebsrat mit einbezogen werden“, sagte Sohn. Außerdem will der LINKEN-Abgeordnete erfahren, ob es für mögliche Unfälle Katastrophenschutzpläne gegeben hat, da auf diesem Gelände chemische Substanzen lagern.

Sonntag Nacht erreichte der umstrittene Transport mit Plutonium-Brennstäben des Gelände des Atomkraftwerks Grohnde. Bereits seit Samstag hatten Atomkraftgegner auf der gesamten Strecke zwischen Nordenham und Grohnde immer wieder Blockaden aufgebaut. Im Hafen von Nordenham kam es dabei zu einem Beinahe-Unglück. Während die Polizei versuchte, Robin Wood-Aktivisten von einem Tripod mit 6 m langen Stangen zu holen, kippte dieses um und die Demonstranten stürzten gen Boden, wo sie glücklicherweise aufgefangen werden konnten, so dass niemand ernsthaft zu Schaden kam.

Kurz vor dem Atomkraftwerk Grohnde gelang es einem anderen Aktivisten, sich unter dem zweiten Transport-LKW anzuketten. Er wurde von der Polizei mit Bolzenschneidern unter dem LKW hervorgeholt.

Auch Wendlandfahnen wehten am Sonntag vor dem Atomkraftwerk Grohnde. Zahlreiche Lüchow-Dannenberger waren zur Unterstützung der örtlichen AktivistInnen angereist. Mit dabei: Kerstin Rudek. Sie erklärte: „Wir sind hier, um aufzuzeigen, dass das Risiko einer Kernschmelze im Falle der plutoniumhaltigen MOX-Brennelemente deutlich höher ist als bei anderen Elementen. Wir fordern Ministerpräsident McAllister auf, das Verwenden der MOX-Brennstäbe im AKW Grohnde zu untersagen“. Rund 70 Traktoren, etwa 50 von Mitgliedern der hiesigen Bäuerlichen Notgemeinschaft gesteuert, blockierten Zufahrten zum AKW. Zugegen war auch die Volxküche aus dem Wendland, um die Demonstrierenden mit Speis und Trank zu versorgen. 




2012-11-19 ; von asb / pm (autor),
in Grohnde, 31860 Emmerthal, Deutschland

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