Thema: atommüll

Weiteres Rostfass in Gorleben entdeckt

Beim vierten Abtransport von ERAM-Fässern aus dem Zwischenlager Gorleben wurde erneut ein Fass entdeckt, an welchem sich Korrososionsspuren befanden. Das Umweltministerium ordnete an, dass das Fass vorerst nicht weiter verarbeitet werden darf.

Am Montag Nachmittag teilte das Niedersächsische Umweltministerium mit, dass im Rahmen der vierten Auslagerungscharge von 64 Fässern aus dem Abfalllager Gorleben erneut an einem Fass zwei Befunde festgestellt wurden. Zum einen handelt es sich um eine Korrosionsstelle im oberen Mantelbereich und zum anderen fanden sich Spuren von "auskristallisiertem Material“ am oberen Rand des Fasses.

Eine Messung habe ergeben, dass keine Kontamination auf den Befundflächen vorliegt, so das Ministerium.

Das Umweltministerium als Aufsichtsbehörde hat angeordnet, dass das Fass am Konditionierungsstandort Duisburg vorerst nicht weiter verarbeitet werden darf. Ziel ist es, mit den am Standort Duisburg vorhandenen Mess- und Inspektionseinrichtungen die Ursachen für die Befunde zu ermitteln.

Hintergrund

In den ERAM-Fässern wird schwachaktiver Atommüll zwischengelagert, der später in Schacht Konrad endgelagert werden soll. Die Lagerungsgenehmigung für diese Fässer läuft 2019 aus.

Da mit einem Betriebsbeginn des Endlagers Schacht Konrad nicht vor 2022 gerechnet werden kann, werden die ERAM-Fässer seit vergangenem Jahr sukzessive zur Endlager-Konditionierung nach Duisburg gebracht und dann einem anderen Zwischenlager-Standort (nicht Gorleben) bis zur endgültigen Einlagerung aufbewahrt. Siehe auch wnet-Artikel zum Thema.

Bereits vor einiger Zeit wurden Rostschäden an anderen Fässern festgestellt.

Foto / Angelika Blank: ERAM-Fässer im Abfalllager Gorleben (Juli 2016)





2016-08-15 ; von asb (autor), pm (autor),
in 29475 Gorleben, Deutschland

atommüll   zwischenlager  

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