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Der Kaiser war da

...zur Jagd in der Göhrde. Doch sein ehemaliges Domizil, das Jagdschloss hat er nicht offiziell besucht, das war im Protokoll nicht vorgesehen. Eigentlich hätte sich Sieglinde Gränzer den hohen Besuch in ihrem Schloss gewünscht - kurzentschlossen hat die Besitzerin die Pforten des Schlosses geöffnet und Besucher hinein gelassen.

Doch  der Reihe nach:

Szene 1: Der Kaiser kommt - ins Naturum Göhrde.

Anlässlich des 100. Jubiläums der letzten kaiserlichen Jagd in der Göhrde hat das Team des Naturum Göhrde einen Walderlebnis-Tag organisiert. Getreu dem Motto „Alte Wälder neu erleben!“ Führungen durch Forst und Wald,  Wildschweinbraten, Wasserexperimente für Kinder und der Höhepunkt: kaiserlicher Besuch. Wilhelm I geht auf die Pirsch, Jagdhornbläser verblasen die Strecke. 

Szene 2: Das Jagdschloss wird geöffnet.

Zwar fahren die kaiserlichen Kutschen erst einmal am Schloss vorbei, doch Sieglinde Gränzer freut sich, dass trotzdem interessierte Besucher ins Jagdschloss kommen, die sich informieren wollen, was dort in der Zukunft passieren könnte. Seit Jahren war es still um das Schloss, waren Tor und Tür meist versperrt. Seminare, Feiern und Workcamps sind geplant, sagt Sieglinde Gränzer. Sie wünscht sich mehr Rückhalt in der Region. Es sei sogar "schwierig Handwerker zu bekommen, die bei und arbeiten wollen". All das führt Gränzer auf den Streit mit dem damaligen Mieter, dem Bildungszentrum Göhrde zurück. Im Jahr 2008 wurde das Schloss geräumt. Seitdem  wirkt es leer und verwaist. Doch vielleicht kommt der Kaiser im nächsten Jahr, mit all seinem Gefolge. Der Feldmarschall hat jedenfalls das Schloss schon einmal inspiziert. Und wie gesagt - auch neue Bildungsangebote sind geplant. 

Doch das letzt Wort zu alledem hat der Kaiser: "Es geschehen wirklich mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, man muß an ein Wunder glauben. Ich habe dreißig Hirsche erlegt, und nur zwanzig Patronen gehabt." (Wilhelm I, 1797-1888, dt.Kaiser)

 

2013-10-22 ; von Dirk Drazewski (autor),
in Göhrde, Deutschland

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