Thema: widerstand

BI Lüchow Dannenberg - es bleibt wie es war

70 - 80 Interessierte fanden sich trotz des schönen Wetters am Sonntag in Trebel ein, um einen neuen Vorstand zu wählen. Für BI-Verhältnisse ziemlich viele Interessierte - auch wenn die Anwesenden nur 10 % der BI-Mitglieder repräsentierten. Dabei gelang es den "Revoluzzern" um Wolfgang Ehmke und Susanne Kamien nicht, für eine deutliche Veränderung in dem von ihnen stark kritisierten Vorstand zu sorgen. Die Mitgliederversammlung entschied sich für eine Blockwahl des alten Vorstands - mit Gerhard Harder als neuem Co-Vorsitzenden. Den Beirat ergänzen zwei neue Mitglieder.

Nicht nur Lilo Wollny, die sich sehr für eine Veränderung des Vorstands eingesetzt hatte, macht sich Sorgen: "Wir haben nur noch anderthalb Jahre Zeit, wenn wir ein Endlager Gorleben verhindern wollen. Ist das Moratorium erst einmal aufgehoben, dann ist es zu spät", befürchtet die ehemalige Bundestagsabgeordnete und BI-Vorsitzende. Nach ihrer Ansicht muss die BI Prioritäten setzen: sie soll die Leute über die Problematik "Gorleben" unterrichten und sie wieder mobilisieren, den Widerstand zu unterstützen. Dabei ist ihr das Ziel allerdings sehr wichtig: die Verhinderung eines Atommüll-Endlagerstandortes Salzstock Gorleben. Mit der Wiederwahl des aktuellen Vorstands befürchtet Lilo Wollny allerdings, dass noch mehr Zeit mit internen Diskussionen und unklaren Zielsetzungen vertan wird.

Was muss denn aktuell geschehen? Lilo Wollny: "Als nächstes müssen wir die internationale Konferenz, die Umweltminister Gabriel für den Herbst angekündigt hat, 'vernünftig' begleiten. Immerhin haben wir die Möglichkeit, unsere dort mit einem Infostand und einer Ausstellung zu präsentieren. Ausserdem haben wir Delegierte benennen können, die an der Konferenz teilnehmen. Da gilt es, Augen und Ohren offen zu halten und sicher zu stellen, dass wir da nicht bloss eingekauft werden."

Da die beiden Konfliktparteien innerhalb der BI sich unversöhnlich gegenüber stehen - ein vorausgehendes Strategietreffen zu zentralen politischen Ausrichtungen war ergebnislos verlaufen, respektlose Schmähungen begleiteten die BI-Versammlung - zieht die Spaltung der BI am Horizont herauf. So wie Lilo Wollny geht es auch einigen anderen Alt-Vorderen der ehemals grössten und wichtigsten Bürgerinitiative in der Region. Die Ablehnung strategischen Handelns im aktuellen Vorstand und bei seinen Anhängern lässt einige befürchten, dass sich die Aktivitäten der BI im reinen Protestieren erschöpfen.

foto: Timo Vogt/randbild

Die Frage stellt sich, von wem diese "Bürger"Intiative ausserhalb der BI noch getragen wird.




2008-04-28 ; von Angelika Blank (autor),

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