Das Hochwasser an der Elbe ist noch nicht zu Ende. Durch Tauwetter und kräftige Niederschläge ist dort in den kommenden Tagen erneut mit steigenden Wasserständen zu rechnen.
Nach aktuellen Hochwasserprognosen des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) kann in Hitzacker am kommenden Freitag (16.02.24) ein Pegelstand von 13 Metern über Normalhöhennull (NHN), das entspricht 5,61 Metern am Pegel, erreicht und anschließend auch überschritten werden. Der NLWKN empfiehlt deshalb der Bevölkerung von Hitzacker und den umliegenden Orten, sich auf steigende Wasserstände und mögliche Überflutungen einzustellen.
Ein derart hoher Wasserstand wurde
zuletzt in der Silvesternacht und am zweiten Januarwochenende erreicht. Damals
kam es zu Überschwemmungen im Bereich der Schrebergärten und in der Straße Am
Weinberg. In der Straße am Weinberg lag das an einem Ausfall der
Binnenentwässerung. Dieser Ausfall ist inzwischen vom Wasserverband
Dannenberg-Hitzacker behoben worden, so die Aussage des NLWKN.
„Bei den nun prognostizierten
Wasserständen ist es erneut möglich, dass steigendes Grundwasser in Kellerräume
eindringt. Wir weisen die Bevölkerung von Hitzacker und den umliegenden Orten
deshalb eindringlich darauf hin, sich auf erhöhte Wasserstände einzustellen und
sich im Sinne der Hochwassereigenvorsorge
vorzubereiten", erklärt Klaus Jänsch von der NLWKN-Betriebsstelle Lüneburg.
Regelmäßig Pegelstände online checken
Der NLWKN bittet darum, sich regelmäßig
über die Pegelstände zu informieren, die auf www.pegelonline.nlwkn.
Für den Betrieb des Schöpfwerks Hitzacker, für das die NLWKN-Betriebsstelle Lüneburg zuständig ist, gibt es für den Hochwasserfall eine klar festgelegte Vorgehensweise. „Das Schöpfwerk wird in Betrieb gehen, wenn ein Elbe-Wasserstand von 13,60 Metern +NHN (6,21 Meter am Pegel) sicher erreicht und überschritten wird. Das wird aktuell noch nicht erwartet. Sollte sich die Situation noch ändern, wird der Schöpfwerksbetrieb aber umgehend und rechtzeitig aufgenommen werden", betont Jänsch.
Sven Ebeling, Geschäftsführer beim Jeetzeldeichverband (JDV), der in Hitzacker für die Hochwasserschutzwand und die Deichscharte zuständig ist, ergänzt: „Vorerst wird davon ausgegangen, dass die mobilen Hochwasserschutzwände (Hitzacker, Wussegel, Gartow sowie Schnackenburg) nicht aufgebaut werden müssen. Die Deichscharte in Hitzacker wird voraussichtlich am Dienstag oder Mittwoch geschlossen."
Im
Schöpfwerk Restorf bei Gartow sind die Pumpen derzeit aufgrund von Schäden an
den Druckrohrleitungen nicht einsatzbereit. Der NLWKN teilt mit, dass der Unterhaltungsverband
aktuell mit Hochdruck an einer provisorischen Lösung arbeitet, um die Binnenentwässerung
auch während des bevorstehenden Hochwassers sicherstellen zu können. Bis dahin
können jedoch im Raum Gartow-Schnackenburg erhöhte Wasserstände auftreten.
Ernst-August Schulz, Vorsitzender des Gartower Deichverbandes, geht davon aus, dass der Scheitelpunkt des aktuellen Hochwassers am 17./18. Februar Schnackenburg und einen Tag später Hitzacker erreichen wird. Nach seinen Erkenntnissen ist aus dem Tschechischen kaum noch nachfließendes Wasser zu erwarten.
Foto | NLWKN: In Hitzacker müssen sich die Anwohnerinnen und Anwohner in den nächsten Tagen wieder auf steigende Pegelstände einstellen. Dieses Bild wurde Anfang des Jahres bei Pumpbetrieb des Schöpfwerks Hitzacker aufgenommen.