Thema: natur

Schwarzstorchnachwuchs in der Göhrde

Scheue Gäste sind die Schwarzstörche. Störungen ihrer Brutplätze können sie gar nicht leiden. Umso erfreuter sind die Mitarbeiter der Niedersächsischen Landesforsten, dass in der Göhrde fünf Jungtiere aufwachsen - auch wenn es im Jahr 2018 weitaus mehr waren.

Die nah an der Elbe liegenden Wälder des Forstamtes Göhrde bieten als großes zusammenhängendes Mischwaldgebiet optimale Lebensräume für die Schwarzstörche. "Das Jahr 2018 war das bisherige Rekordjahr: 5 Brutpaare konnten insgesamt 17 Junge aufziehen," so Hans-Jürgen Kelm, Förster für Waldökologie und Naturschutz im Forstamt Göhrde . Die dichten und strukturierten Wälder mit Lichtungen, Fließgewässern, Tümpeln und Teichen, bieten ideale Nahrungsbiotope. „Der im Vergleich zu 2018 schlechtere Bruterfolg ist möglicherweise auf die Folgen der Dürrejahre 2018 und 2019 zurückzuführen“, erläutert Kelm, „zahlreiche Nahrungsbiotope waren letzten Sommer ausgetrocknet und boten entsprechend wenig Nahrung“.  

Umso mehr freuten sich Mitarbeiter der Niedersächsischen Landesforsten (NLF) Ende Juni, dass zwei Schwarzstorchpaare insgesamt fünf Junge ausgebrütet hatten. "Die besiedelten Horste befinden sich auf alten, knorrigen Eichen und sind seit mehreren Jahren bekannt," so Kelm. "Sie wurden bereits mehrfach von Schwarzstörchen für die Aufzucht der Jungtiere genutzt."

Die niedersächsischen Landesforsten sehen den Bruterfolg als eine Folge ihrer naturnahen und verantwortungsvollen Waldbewirtschaftung, denn der scheue Vogel ist bei der Wahl des Brutplatzes ausgesprochen wählerisch und sensibel. Als Habitat bevorzugen Schwarzstörche alte und große Bäume mit freistehenden und starken Ästen, wie zum Beispiel alte knorrige Eichen oder Kiefern, wie sie in der Göhrde häufig vorkommen.

Ihr Lebensraum umfasst große und störungsarme Wälder mit Feuchtwiesen und naturnahen Gewässern in der weiteren Umgebung. Schon die kleinste Störung am Brutplatz kann den Bruterfolg gefährden.

Ab Anfang bis Mitte März kehren die Schwarzstörche aus Afrika zurück, um die Brutsaison zu beginnen. „In diesem Zeitraum ist es besonders wichtig Rücksicht auf die Schwarzstörche zu nehmen. Denn wenn die Elterntiere sich in kleinster Weise gestört fühlen, könnte dies schon zum Abbruch der Brut führen“, so Kelm. Deswegen wird in den Niedersächsischen Landesforsten zum Schutz des Schwarzstorches in einem größeren Umkreis um den Horst ab Anfang März bis zum Abzug der Großvögel im August/September auf jegliche forstwirtschaftlichen Eingriffe verzichtet. Zusätzlich unterstützen die Niedersächsischen Landesforsten die Ansiedlung von Schwarzstörchen durch ein Angebot von Kunsthorsten an besonders geeigneten Plätzen.

Weitere Informationen über den Schwarzstorch und das gemeinsame Projekt zwischen den NLF und der Staatlichen Vogelschutzwarte (NLWKN) sind unter Schwarzstörche in den Landesforsten Spezial zu finden.

Foto | Hans-Jürgen Kelm / Niedersächsische Landesforsten : Schwarzstörche beim Fischen




2020-07-31 ; von asb/pm (text),
in 29473 Göhrde, Deutschland

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