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CATT - Songs (nicht nur) für Mondnächte

Aus einem Mini-Dorf im Wendland erfolgreich in der Independentszene Berlins - CATT hat nicht nur musikalisch den Absprung geschafft. Und vergisst doch ihre Heimat nicht: das Video zu ihrem neuen Song "Willow Tree" entstand in Starrel.

Ihre FreundInnen im Gymnasium Lüchow kennen sie noch als Catharina Schorling. Doch spätestens mit ihrem Debütsong "Moon" war sie CATT - die u.a. mit Judith Holofernes und Sarah Connor auf Tour ging.

Ein Plattenlabel war auf sie aufmerksam geworden, nachdem ihr Song "Moon" im Internet zigtausende Fans angezogen hatte. Damit ist CATT eine der ganz Wenigen, die aus dem massenhaften Internet-Wust an Dilettantismus mit musikalischen Schätzen herausragen.

Angefangen hat alles im Wendland, in ihrem Heimatdorf, dem winzigen Starrel. "Umgeben von Wald und klassischer Musik", so schreibt sie auf ihrer Website. Doch die klassische Musik war "überhaupt nicht meine Welt", wie sie sagt. "Ich merkte, dass meine Talente woanders lagen, z. B. im Improvisieren." Jazz und die Möglichkeiten freier Improvisation faszinierten sie.

Ihre spartanisch arrangierten, nachdenklichen und berührenden Piano-Balladen sind noch nicht das Ende von CATTs musikalischen Wegen. "Ich denke daran, demnächst mit einer Band zu arbeiten," kündigt sie an. Und ob ihre Musik dann bei "Indiepop mit Soulelementen und nordischen Einflüssen", wie selber sagt, bleibt, bleibt abzuwarten. 

Nachts auf dem Starreler Feld

Für das Video zu ihrem neuesten Song "Willow Tree" kehrte CATT in ihre Heimat zurück. Zwar nicht unter einer Weide, aber unter einem alten Kirschbaum wurde nachts auf einem Starreler Feld gedreht.

Warum Starrel und nicht die unzähligen spannenden (Dreh)Orte in Berlin? "An diesem ziemlich besonderen ländlichen Fleck Erde gibt es für mein Gefühl ganz andere Möglichkeiten als beispielsweise in Berlin," sagt CATT. "Zwei meiner besten Freundinnen (Janin Rominger und Marie Schwarz) aus der Schulzeit kamen aus ihren jeweiligen Städten angereist und waren fabelhafte weiße Gestalten, die merkwürdige Dinge tun und sich mit mir für ein sommerlich nächtliches Gelage an eine festlich gedeckte Tafel begeben. "

Eine wendländische Künstlerin und Mutter einer Darstellerin (Irmhild Schwarz) baute die Mondkulisse und CATTs Bruder fuhr den Trecker mit Kran, um die Monde in einen Baum zu hängen. Nicht zuletzt dreht ein Freund, Michèl Martins Almeida, den Clip. Typisch Wendland eben - gemeinsam kreativ, familiär, improvisiert und mitreißend.

"Willow Tree" handelt davon, sich aus verpflichtenden Konstrukten einfach mal zu befreien," so CATT zu ihrem neuen Song."Von draußen betrachtet ist vieles eh gar nicht mehr so wichtig, wie es zu sein vorgibt. Und es gibt mehr Platz für Freiheit und Unerwartetes."

Den Song schrieb CATT im kleinen Gartenhaus der Villa Willemsen bei Hamburg, in der sie als Stipendiatin für zwei Monate wohnen und Musik machen durfte. "Ich hatte all meine Instrumente dabei, habe sie in dem kleinen etwas abschüssigen Häuschen aufgebaut und dort alles aufgenommen und produziert, was mir so eingefallen ist." Dort fehlende technische Möglichkeiten glich sie kreativ aus - zum Beispiel durch den Einsatz von Besenfegen als Klangelement.

Und auch der neue Song lässt ahnen, dass "aus der mal was ganz Großes" wird, wie sie Oliver Schwesig im Deutschlandfunk einmal bewertete. Innerhalb von acht Tagen wurde "Willow Tree" auf Youtube bereits 12.724 mal aufgerufen.

Foto | CATT: Standbild aus dem Video zu "Willow Tree"


2020-08-15 ; von asb (text),
in Starrel, 29465 Schnega, Deutschland

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