Wird Essen unbezahlbar?
Innerhalb eines Jahres haben sich wichtige Nahrungsmittel wie Weizen, Soja, Reis und Mais um bis zu 88 Prozent verteuert.
Weltbank-Präsident Robert Zoellick warnte davor, dass infolge der explodierenden Preise mindestens 33 Länder von Instabilität bedroht seien.
Die Gründe für den Anstieg der Preise sind vielfältig:
- Die Weltbevölkerung nimmt zu, die Anbauflächen nehmen ab.
- Wegen veränderter Essgewohnheiten werden immer mehr Äcker und Urwälder zu Viehweiden. Deren Ertrag ist wesentlich geringer.
- Die Weltbank verlangt von Entwicklungsländern Reformen, etwa Schutzzölle abzuschaffen, was der lokalen Landwirtschaft oft massiv schadet.
- Spekulanten treiben die Rohstoffpreise hoch, und der hohe Ölpreis führt dazu, dass die Kosten für die Agrarproduktion steigen und dass "Energiepflanzen" statt Getreide oder Futtermais angebaut werden.
- Millionen Opfer von Bürgerkriegen brauchen Nahrungshilfe und fallen als Produzenten aus.
Nach den enormen Preiserhöhungen im letzten Jahr rollt auch auf die Verbraucher in Deutschland eine neue Teuerungswelle zu. Im Großhandel steigen die Preise für Getreide, Milch, Eier, Fette und Öle sowie Kaffee, Tee und Kakao immer weiter. Der Verband der Ernährungsindustrie rechnet dieses Jahr mit Aufschlägen von durchschnittlich drei bis vier Prozent.
Eigentlich toll für Landwirte wenn sie einen immer kostbarer werden Rohstoff: Nahrungsmittel produzieren. Wird der Bauer zum Krisengewinner? - versucht Dirk Drazewski im Gespräch mit dem Landwirt Hansi Zachow zu klären.