Und Tschüss: gemeinsames Gesundheitsamt steht vor dem Aus

Der Kreistag Uelzen muss es noch entscheiden, aber der Landkreis Uelzen möchte raus aus dem Zweckverband Gesundheitsamt, den er bis jetzt gemeinsam mit dem Landkreis Lüchow-Dannenberg geführt hat.

Es gärt schon länger unter der gemeinsamen Bettdecke. Doch sowohl Politik als auch Verwaltung ließen es jahrelang geschehen, dass Jahresabschlüsse nicht erstellt, die Zusammenarbeit sich schwierig gestaltete und organisatorische Doppel- und Dreifachläufe - oder eben auch gar keine Läufe - an der Tagesordnung waren.

In Zeiten der Pandemie jedoch wurde schlagartig sichtbar, wie wenig effektiv ein Gesundheitsamt mit derart maroden Strukturen ist. In aller Eile mussten Umstrukturierungen vorgenommen und eine Amtsärztin nach Lüchow entsendet werden, um den aktuellen Anforderungen gerecht zu werden.

Als dann vor Kurzem auch noch das gesamte Führungspersonal inkl. Geschäftsführer und zwei Amtsärzten entweder kündigte oder gekündigt wurde, war  klar: so kann es nicht weitergehen. Der Grüne Kreisverband (Lüchow-Dannenberg) hatte kürzlich schon gefordert, die Gesundheitsämter wieder zu trennen. Desgleichen fordert nun auch die SOLI-Fraktion im Kreistag.

Doch bevor das Thema in Lüchow-Dannenberger politischen Gremien diskutiert werden kann, schafft der Landkreis Uelzen nun Fakten: er kündigt an, zum 1. Januar 2022 aus dem gemeinsam mit dem Landkreis Lüchow-Dannenberg betriebenen Zweckverband auszuscheiden. Diese Empfehlung des Kreisausschusses muss der Kreistag Uelzen am Dienstag, dem 15. 12. noch beschließen.

Widerstand wird der Landkreis Uelzen von Lüchow-Dannenberger Politik und Verwaltung nicht bekommen. Auch hier herrscht viel Frust über die Zusammenarbeit im Zweckverband. So mancher mag gar nicht über "Zusammen"arbeit sprechen, weil fast ausschließlich die Intressen des Landkreises Uelzen im Mittelpunkt der Aktivitäten des gemeinsamen Zweckverbandes steht/stand.

Eine Stellungnahme des Landkreises Lüchow-Dannenberg war am Freitag  noch nicht zu bekommen. Im Kreishaus wartet man ab, wie sich der Kreistag Uelzen am Dienstag letztendlich entscheiden wird.

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