Thema: corona

Mundschutz statt Brautschleier nähen

1000 Behelfsmasken konnte Lüchow-Dannenbergs Kreisbrandmeister Claus Bauck an das DRK übergeben. Genäht hatten sie rund 50 freiwillige NäherInnen.

Dagmar Friedrich aus Lüchow näht eigentlich Brautmode. Ihr Geschäft ist seit der Corona-Krise geschlossen, dennoch geht sie täglich zur Arbeit, sitzt an ihrer Nähmaschine und fertigt Mundschutz-Masken. „Das ist wirklich Fliessbandarbeit, ich schaffe in vier Stunden 30 Stück," so Dagmar Friedrich. 

Vor einer Woche hatte der Kreisfeuerwehrverband für die Aktion geworben, jetzt sitzen im Landkreis Lüchow-Dannenberg verteilt rund 50 Näherinnen. „Die sitzen jetzt quasi im Homeoffice, jede für sich und nähen soviel, wie sie schaffen“, sagt Feuerwehrmann Martin Gach aus Plate. Die Masken liefern die Näherinnen in Lüchow ab und bekommen neues Material. Der Stoff wird mittlerweile von dem Dannenberger Textilunternehmen Nya Nordiska gespendet.

Gach holt regelmässig Nachschub, auch andere Feuerwehrleute helfen bei der Organisation und Logistik. Immerhin wurden schon rund 1500 Masken genäht. Die einfachen Baumwoll-Masken verteilen Dagmar Friedrich und die Helfer*innen der Feuerwehr an Pflegedienste, Arztpraxen, aber auch an Taxifahrer und Altenheime.

1000 Masken für das Rote Kreuz

Der Lüchow-Dannenberger Kreisbrandmeister Claus Bauck hat dem Deutschen Roten Kreuz in Dannenberg rund 1.000 Behelfs-Mundschutz-Masken übergeben. Etwa für Altenheime, Pflegedienst aber auch für das Jugend Rot Kreuz, welches Einkaufsdienste anbietet. DRK-Kreisgeschäftsführer Matthias Hanelt betonte die Verantwortung des DRK gegenüber den Mitarbeiter*innen, aber auch gegenüber den Patienten*innen.

„ Uns ist bewusst, dass es sich hierbei um Behelfs-Masken handelt, die keinen 100%igen Schutz bieten. Wenn es uns aber gelingt, durch den Einsatz dieser Masken das Infektionsrisiko zu reduzieren, haben wir schon viel erreicht.“ sagte Hanelt bei der Übergabe der Masken.

Ein einfacher Mundschutz aus Baumwolle sei eine gute Idee, sagt auch der Virologe Christian Drosten im täglichen NDR INFO Postcast Das Coronavirus Update. Die Masken verhinderten, dass „beim Sprechen Speichel durch die Gegend fliegt – oder bei Husten, bleiben die gröbsten Tröpfchen im Stoff hängen.“ So werden Andere geschützt - für den eigenen Schutz machen diese einfachen Masken wenig Sinn. 

Und auch der niedersächsische Hausärzteverband empfiehlt Arztpraxen diesen einfachen Mundschutz. Die Masken sollten zwei mal täglich gewechselt und Abends ausgekocht werden, steht auf der Nähanleitung des Ärzteverbands. Nach genau dieser Nähanleitung arbeitet auch Dagmar Friedrichs in Lüchow. „Es ist schön, wenn ich sehe, wie dankbar die Menschen sind, wenn ich Ihnen die Masken gebe“, freut sich die Lüchowerin.

Fotos: Dagmar Friedrich

Text: Dirk Drazewski/red  




2020-03-31 ; von Dirk Drazewski (text),
in Lüchow-Dannenberg, Deutschland

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