„Die Anti-Atombewegung ist
Teil unserer grünen DNA“, so der Landesvorsitzende der Grünen in Niedersachsen, Stefan Körner - und übergab am Wochenende eine 1000-Euro-Spende an das Gorlebenarchiv.
Die Spende
hatten Stefan Körner und Miriam Staudte, atompolitische Sprecherin der
grünen Landtagsfraktion, auf dem vergangenen Parteitag im Februar in
Hannover von den Delegierten gesammelt. „Das Gorleben Archiv macht eine
tolle und überwiegend ehrenamtliche Arbeit und hat in den vergangenen
Jahren eine Sammlung zusammengetragen, die 40 Jahre Widerstand gegen ein
Endlager für hochradioaktiven Atommüll in Gorleben eindrucksvoll
dokumentieren. Und noch immer ist Gorleben als Endlager nicht komplett
vom Tisch, der Kampf noch nicht beendet“, sagt Landesvorsitzender Stefan
Körner.
„Für uns sind die 1.000 Euro eine große Hilfe“, freut sich Gabi Haas,
die Vorstandsvorsitzende des Gorleben Archiv. „Damit können wir unsere
Finanzierungslücke von 3.000 Euro, die wir haben, um eine
wissenschaftliche Studie zu bezahlen, um ein Drittel verkleinern.“, sagt
Gabi Haas. Ziel der Studie ist es, ein Rahmenkonzept für das Gorleben
Archiv als Lernort zu entwickeln. Dabei geht es nicht darum, ein
klassisches Museum zu werden, sondern vielmehr darum, Bildungs-,
Dokumentations- und Forschungsstätte zu sein.
„Langfristig würden wir
das Gorleben Archiv deshalb gerne auf sichere finanzielle Füße stellen.
Nur so können wir dauerhaft unsere Aufgabe erfüllen," so Gabi Haas. Miriam Staudte dazu: „Auch für den Landkreis ist das Gorleben Archiv
wichtig. Es kann sich zu einem festen Anlaufpunkt für alle, die ins
Wendland kommen und sich über die Geschichte von Gorleben informieren
wollen, entwickeln. Ich bin gespannt, was die Studie ergibt."
Hintergrund:
Bei 40 Jahren Widerstand gegen ein Endlager für hochradioaktiven
Atommüll in Gorleben kommt einiges zusammen: Über 400 Plakate, mehrere
hundert Stunden Filmmaterial, Tausende Fotos, darunter die Aufnahmen von
Günter Zint, Prozess- und Behördenakten genauso wie persönliche
Aufzeichnungen von Menschen vor Ort, wie von Marianne Fritzen, der
Mitbegründerin der Anti-Atom-Kraft-Bewegung. Das Gorleben Archiv in Lüchow hat es sich
seit 2001 zur Aufgabe gemacht, die Geschichte des wendländischen
Widerstands festzuhalten. Auch Gabi Haas ist seit den
Anfangszeiten 1977 dabei, als die Standortentscheidung für das
Atommülllager Gorleben fiel.
Die Finanzierung erfolgt ausschließlich aus Projektgeldern und Spenden.
Die Nachfrage ist hoch: Regelmäßig kommen Schulklassen, Studierende und
Journalisten vorbei, um sich über Gorleben und den Widerstand zu
informieren. „Wir verfolgen mit dem Gorleben Archiv vor allem zwei
Ziele: Erstens wollen wir die wissenschaftliche Aufarbeitung des
Gorleben-Konflikts vorantreiben und zweitens das vorhandene Wissen
erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich machen, damit auch
nachfolgende Generationen daraus lernen können“, erläutert Haas.
Foto / Grüne (v.l.n.r.): Miriam Staudte, Gabi Haas, Stefan Körner