Lebensgefährliche Verbrennungen erlitt ein 17-jähriger in der Nacht zu Montag bei einer Klettertour im Güterbahnhof Lüneburg. Beim Erklimmen eines Güterzuges kam er der Oberleitung zu nahe, so dass ein Spannungsüberschlag ihn schwer traf. Nun wird er in einer Spezialklinik auf der Intensivstation versorgt.
Zusammen mit zwei Freunden, 17 und 18 Jahre alt, hatte er sich am Güterbahnhof aufgehalten, um dort "abzuhängen". Zwei der jungen Männer kletterten auf einen Güterzug. Dort kam einer der beiden der Oberleitung zu nahe. Ein Spannungsüberschlag mit Lichtbogenbildung traf ihn. Geistesgegenwärtig hielt ihn der andere Jugendliche flach auf dem Wagen fest, um nicht noch ein weiteren Stromschlag zu erhalten. Über Handy riefen sie dann Hilfe herbei.Erst nach Abschalten der Oberleitung und Erdung konnten die beiden Jugendlichen vom Güterwaggon geborgen werden. Polizei, Bundespolizei, Notarzt und Feuerwehr halfen bei der Bergung des Verunglückten.
Die beiden unverletzten Jugendlichen wurden noch in der Nacht ihren Eltern übergeben. Der Güterbahnhof mussste von 02.40 bis 04.10 Uhr für den Verkehr vollständig gesperrt werden.
Nach diesem schweren Unfall warnt die Bundespolizei dringend vor dem unberechtigten Aufenthalt auf Bahnanlagen. "Es besteht Lebensgefahr durch den Schienenverkehr selbst sowie auch die Oberleitungen. Sie führen eine Spannung von bis
zu 15.000 Volt", so ein Sprecher der Polizei. Diese hohe Spannung kann schon bei einer Annährung auf rund 1,5 Metern einen Spannungsüberschlag auslösen, auch wenn nur mitgeführte Gegenstände die Oberleitung berühren. Dabei bildet sich zwischen Oberleitung und der Person ein Lichtbogen, der mehrere Tausend Grad heiß sein kann. Es kommt zu schweren Verbrennungen, die immer wieder tödlich enden.
Ob der 17-jährige letztendlich Glück im Unglück gehabt hat, ist noch nicht klar. Derzeit wird er noch auf der Intensivstation einer Spezialklinik für Brandverletzungen behandelt.