Kurz vor der Wahl veröffentlichte das Niedersächsische Umweltministerium noch eine "Geschenke"liste für Naturschutzprojekte in Niedersachsen. Gesamtvolumen des Förderpaketes: rund 2 Mio. Euro. In Lüchow-Dannenberg wird das Projekt "Zeitfenster II" am Höhbeck mit 276.000 Euro gefördert.

Von A wie„App für die Natur“ bis Z wie„Zeitfenster II“–auch in diesem Jahr unterstützt das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz zahlreiche Naturerlebnisprojekte in Niedersachsen, deren gemeinsames Ziel es ist, umfassend über die Natur zu informieren.

„Wir unterstützen wieder eine vielfältige Palette von Projekten: Schwerpunktthemen sind Moore, Projekte von und für Menschen mit Behinderungen und natürlich die niedersächsischen Naturparke“, sagte Umweltminister Stefan Birkner am Freitag in Hannover.„In diesem Jahr investieren wir über 1,9 Millionen Euro in 19 eindrucksvolle Projekte, die alle zum Leitsatz meiner Naturschutzpolitik passen: Das Erleben der Natur ist der Schlüssel zum Verständnis! Und so fördern wir die Akzeptanz für den Naturschutz.“

Die Gelder kommen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (1,4 Millionen Euro) und aus dem niedersächsischen Landeshaushalt (eine halbe Million Euro).

In Lüchow-Dannenberg soll mit dem Geld des Ministeriums das Projekt "Zeitfenster II" am Höhbeck umgesetzt werden, dass mit verschiedenen Einzelmaßnahmen das besondere Zusammenspiel von Geschichte, Kultur und Natur am Höhbeck erlebbar machen möchte. Nach den letzten Informationen besteht das Gesamtprojekt aus neun Bausteinen: 

Baustein I: Woodhenge: Zwischen Gartow und Retorf wird ein hölzerner Pfostenkreis von eta 13 Meter errichtet, der einen bei Ausgrabungen gefundenen slawischen "Kultkreis" nachbilden wird.

Baustein 2: Der Pfostenkreis soll durch einen neuen Weg + Treppenaufgang mit Gartower See verbunden werden.

Baustein 3: Besucherlenkungsmaßnahmen am Kastellplatz auf dem Höhbeck = Neu-/Weitergestaltung der Fläche des sogenannten "Kastellplatz" mit einem neuen Steg über die historische Wallanlage, der Erschließung eines Fußwegs am westlichen Rand, Nachpflanzung von Alleebäumen, Errichtung eines "Schilderbaums" mit Wegweisern zu anderen historischen Stätten sowie die Erstellung einer Infotafel

Baustein 4: Die äußerst marode Treppe am Heidberg wird im Rahmen des Projektes saniert.
Baustein 5: Aufstellung von drei durch einen regionalen Künstler gestalteten "Wächterfiguren"
Baustein 6: Erstellung einer Broschüre "Reiseführer Höhbeck"
Baustein 7: Infotafel am Heimatmuseum Vietze
Baustein 8: Errichtung einer Sitzgruppe in Pevestorf am Weg zwischen Fährstraße und Schwedenschanze
Baustein 9: Anpflanzung von ca. 100 Obstbäumen zur Ergänzung der "Route der alten Obstsorten im Wendland" sowie Sanierung alter Bäume in Obstwiesen, wo seit Jahren kein Pflegeschnitt mehr erfolgt ist.

Außerdem wird mit 60 000,- Euro der Aufbau eines Landschaftspflegehofes auf dem ehemaligen Gelände der Post unter dem Funkturm gefördert, dieses Projekt wird nicht von der Biosphärenreservatsverwaltung, sondern von einem ortsansässigen Verein realisiert.

Foto / Angelika Blank: Im September vergangenen Jahres machte sich der bisherige Umweltminister Stefan Birkner (li.) selbst ein Bild über den Höhbeck und seine Besonderheiten. Auf dem Bild lässt er sich von Biosphärenreservatsleiter Johannes Prüter (re.) über die geplanten Maßnahmen am Kastellplatz informieren.