Thema: geschichte

30 Jahre Grenzöffnung – Bürgerfest in Bergen

Bergen gehörte 1989 zu den Orten, die mit der Grenzöffnung schlagartig aus ihrem Dornröschenschlaf gerissen wurden. Nicht nur deshalb findet am 9. November rund um die Pauluskirche ein "kleines" Bürgerfest statt.

Kaum war am 9. November die Grenze geöffnet worden, knatterten unablässig Trabis über die ansonsten in gähnender Leere ruhende Hauptstraße Bergens. Jubel, Hupen, schwingende Fähnchen begleiteten den endlosen Zug der "Papp"autos.

Von diesem Tag an war das Leben in Bergen ein anderes. Aus der vor sich hin ruhenden Hauptstraße eines Ortes am Ende der Welt ist eine vielbefahrene Bundesstraße geworden, die Magdeburg mit Bremerhaven verbindet. Und für die Bergener lag Salzwedel plötzlich näher als Lüchow.

Ein Fest zum Gedenken an eine hochemotionale Zeit

Am Samstag soll auf einem Bürgerfest in Bergen von 14 bis 20 Uhr der außergewöhnlichen Tage im November 1989 gedacht werden. Nach der Begrüßung durch die Salzwedeler Bürgermeisterin Sabine Blümel und die Bergener Bürgermeisterin Heidi Schulz in der Kirche gibt es ein Zeitzeugengespräch unter der Leitung von Frank Briddigkeit. Ab 15 Uhr singen Chöre von beiderseits der ehemaligen Grenze und berichten von ihrer Zusammenarbeit nach November 1989. Um 16 Uhr ist ein Film über die Grenzöffnung zu sehen.

In der ehemaligen Sparkasse zeigen das Museum Wustrow und das Swinmark-Grenzlandmuseum Göhr eine kleine Ausstellung (Diorama und Fotos), diese steht Besuchern während der gesamten Veranstaltung offen. Um 17 Uhr gestaltet Propst Wichert-von Holten einen Gottesdienst.

Ein weiteres Zeitzeugengespräch unter der Leitung von Henrik Thunecke steht um 18 Uhr auf dem Programm. Gegen 19.55 Uhr wird Pastor Andreas Wehen Schlussworte sprechen, dazu gibt es ein kurzes Posaunenspiel.

Auch das leibliche Wohl kommt nicht zu kurz: Es gibt unter anderem Kaffee, Kuchen und Soljanka der Landfrauen, Waffeln der Pfadfinder, außerdem Bratwurst, Nudelpfanne und Getränke. Im Außenbereich sind die "Trabifreunde Salzwedel" zu erleben.

Die Kreisverwaltung weist darauf hin, dass es in Bergen wegen des Festes zu massiven Verkehrsbehinderungen kommen kann. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit ist während der Feierlichkeiten in der Ortsdu rchfahrt auf 30 km/h beschränkt worden. Den gesamten Tag bis einschließlich in die Abendstunden müssen sich Verkehrsteilnehmende immer wieder auf Behinderungen im Straßenverkehr einstellen.

Foto | Norbert Distler: Trabischlangen bevölkerten am 9. November die ansonsten still daliegende Hauptstraße Bergens.




2019-11-08 ; von pm (text),
in 29468 Bergen (Dumme), Deutschland

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