„Tanne von der Stange“?
Oder lieber „Heimat-Tanne“ und „Öko-Siegel-Baum“? – Der eine Weihnachtsbaum ist
nicht selten kräftig gespritzt und gedüngt. Der andere ein Naturprodukt fürs
gute Gewissen. Die Forst-Gewerkschaft IG BAU appelliert, auch beim
„Last-Minute-Baumkauf“ auf Qualität zu setzen.
Der Vorsitzende des IG BAU-Bezirks Nord-Ost-Niedersachsen appelliert an die „Last-Minute-Baumkäufer“, eher auf Qualität und weniger auf die „perfekte Optik“ zu achten. „Alle wollen einen Weihnachtsbaum, der nicht sticht und möglichst wenig nadelt. Dann soll er auch noch kerzengerade gewachsen sein. Und er darf nicht viel kosten“, so bringt Bodenbinder den „Wunschbaum“ auf den Punkt. Viele dieser „08/15-Musterbäume“ kämen zwar aus Deutschland, oft aber von Weihnachtsbaum-Plantagen. Dort werde dann nicht selten kräftig gespritzt und gedüngt. „Es wird alles getan, damit der Baum schnell und gleichmäßig wächst. Auch beim intensiven Grün oder Blau der Nadeln wird oft mit Dünger nachgeholfen“, so Bodenbinder.
Dabei könne eine heimische Fichte, Tanne oder Kiefer auch „natürlichen Charme“ haben. „Wer den sucht, kann einfach einmal beim nächsten Forstamt nachfragen. Denn viele Tannenbäume wachsen auf kleinen Flächen, die die Forstämter mit bewirtschaften – rund um Strommasten und Leitungstrassen“, so Bodenbinder. Beim Kauf am Weihnachtsbaumstand sei es für das eigene Gewissen und für die Umwelt gut, auf ein Öko-Siegel (z.B. FSC, Naturland oder Bioland) zu achten.
Insgesamt erwartet die Forst-Gewerkschaft eine sogar leicht steigende Weihnachtsbaum-Nachfrage: „Mehr Single-Haushalte und der ‚Trend zur Zweittanne’ lassen den Baum boomen“, sagt Carsten Bodenbinder. Zudem sorgten auch Hotels, Gaststätten und Unternehmen für eine gute Nachfrage beim „Naturprodukt Weihnachtsbaum“. Für harte, „unnatürliche Konkurrenz“ sorge lediglich der Plastikbaum.