Am kommenden Sonntag ist der 40. Jahrestag der Gründung der Freien Republik Wendland. Anlass für die Autorin Rosa Hannah Ziegler zur Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Geschichte in einem Radiofeature.
Der Archäologe Attila Dészi gräbt im Wendland nach Spuren der
Vergangenheit. Er möchte wissen, was unter der Oberfläche noch übrig ist
vom Geist des Widerstands vor 40 Jahren, als 800 Menschen für einen
Monat lang in der von der Anti-Atomkraft-Bewegung ausgerufenen Freien
Republik Wendland lebten.
Die Autorin Rosa Hannah Ziegler begleitet den
Archäologen und nimmt seine Arbeit zum Anlass für die Auseinandersetzung
mit ihrer eigenen Geschichte. Sie ist im Wendland aufgewachsen und
befragt ihre Familie, weggezogene Zeitzeugen sowie Anhänger der jungen
Widerstandsbewegungen vor Ort. Wie lebt der Geist von damals heute
weiter? Und wie tief muss man heute nach der Utopie graben?
Für die Produktion zu Corona-Zeiten
musste Rosa Hannah Ziegler ihre Arbeitsmethode umstellen. „Es ist
gewöhnungsbedürftig, so etwas aus der Ferne und nicht vor Ort im
Studio zu machen, also dem Toningenieur oder der Schauspielerin, die
Texte im Studio in Berlin spricht, Anweisungen aus der Ferne zu
geben,“ so Ziegler.
Um die großen Datenmengen optimal verarbeiten zu können, mietete sie sich im Lüchower Postlab ein, da es dort eine gute Internetverbindung gibt. „ Vielleicht ist das ja eine Arbeitsweise, an die wir uns jetzt gewöhnen müssen,“ sinniert die Filmemacherin.
Sendetermin: Samstag der 2. Mai 2020, 18:05 Uhr im Deutschlandfunk Kultur
Ausgrabung einer Utopie
40 Jahre Freie Republik Wendland
Von Rosa Hannah Ziegler
Regie: die Autorin
Mit: Veronika Bachfischer und Gilles Chevalier
Ton: Christian Bader
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2020
Länge: 54'27