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Die Hoffnung stirbt zuletzt - werden die DSL-Löcher bald gestopft?

... und wenn ja, wieviele? Bereits im Frühjahr 2008 wurden der Region millionenschwere Fördergelder für den Ausbau der Breitbandverbindungen in Aussicht gestellt. Nach Bedarfs- und Betroffenheitsanalysen, Vorverhandlungen, einem europaweiten Ausschreibungsverfahren und Einarbeitung neuer EU-Vorschriften sollen nun Ende Februar die Verträge mit den Anbietern abgeschlossen werden, die versprochen haben, für mehr DSL auf dem platten Land zu sorgen.

In letzter Zeit mehrten sich die Gerüchte, dass hierzulande mit den Mitteln aus dem Konjunkturprogramm lediglich ein Gebiet um Küsten sowie das nördliche Umland von Dannenberg mit effektiven DSL-Angeboten ausgestattet werden können.

"Das kann ich so nicht bestätigen", ist darauf die Reaktion von Dr. Derek Meier, Leiter des Breitband Kompetenz Zentrums (BZN) bei Osterholz-Scharmbeck. "Es werden wohl mehr Gebiete sein, aber zur Zeit kann ich noch nichts zum vorgesehenen Ausbau sagen." Laut Meier ist das Ausschreibungsverfahren, an dem sich letztendlich vier Anbieter beteiligen durften, inzwischen zwar abgeschlossen worden, aber "über die Details bewahrt das Bundes-Wirtschaftsministerium Stillschweigen". Grund für die Schweigsamkeit sind wohl formale Gründe: den nicht zum Zuge gekommenen Konkurrenten steht noch während einer gewissen Frist die Möglichkeit zur Verfügung, gegen die Entscheidung des Ministeriums Widerspruch zu erheben.

Internet im Schneckengang

In Lüchow-Dannenberg sind immer noch mehr als die Hälfte aller Dörfer ohne einen effektiven DSL-Anschluss. Viele haben sich mit Zwischenlösungen wie Funk- oder Satellitenverbindungen beholfen, aber die vergleichsweise hohen Kosten und/oder unzureichenden Übertragungsgeschwindigkeiten lösen immer wieder Ärger aus. "Ich zahle rund 40,- Euro pro Monat allein für die Internetverbindung", klagt zum Beispiel eine Nutzerin aus dem Ostkreis, die aufgrund ihrer Tätigkeit häufig grössere Datenmengen zu transportieren hat. "Immer wieder gibt es Leitungsprobleme, so dass schlichte Tätigkeiten wie Fotos versenden und empfangen zum Geduldsspiel werden." Internetfernsehen oder Videorecherchen sind so kaum möglich. Und große Datenpakete wie sie z.B. für graphische Produkte notwendig sind, müssen weiterhin als CD/DVD mit der Post verschickt oder persönlich zum Empfänger gebracht werden.

Mit rund 17,5 Millionen Euro aus dem Konkunkturpaket soll diesem Missstand auf dem Land Abhilfe geschaffen werden. 7,5 Mio. davon stehen für den Ausbau im sogenannten "Heide-Cluster" zur Verfügung, zu dem auch Lüchow-Dannenberg gehört.

Im Oktober 2009 konnte nach einem langen Vor-Recherche-Verfahren endlich die Ausschreibung zur Einreichung von Angeboten starten. "Nach einer Prüfung auf technische Eignung und andere Kriterien blieben nach einer Prüfung durch das Wirtschaftsministerium ganze vier Anbieter übrig, denen dann die Ausschreibungsunterlagen zur Versorgung des Heide-Clusters übersandt wurden", so Dr. Meier. Das BZN war zwar mit der Steuerung und Koordination des Verfahrens beauftragt, das eigentliche Ausschreibungsverfahren wollte sich das Wirtschaftsministerium aber nicht aus der Hand nehmen lassen.

"Ich weiß zwar, dass das Ministerium sich nach Nachbesserungswünschen inzwischen entschieden hat und dass die Verträge Ende Februar unterzeichnet werden sollen, doch mehr wurde auch uns nicht mitgeteilt," bedauert Dr. Meier. Immerhin: an der Ausschreibung durfte sich nur beteiligen, wer anbot, für die zur Verfügung stehenden Mittel mindestens zwei der "roten Gebiete" in den jeweiligen Regionen zu versorgen. In Lüchow-Dannenberg sind es rund ein Dutzend "rote Flecken", die als unversorgt gelten - im Prinzip alle Dörfer, die mehr als sechs Kilometer vom nächsten "DSL-Ort" entfernt liegen.

Im Laufe der Zeit lernte man, dass es extrem schwierige Lagen - wie zum Beispiel den Höhbeck - gibt, in denen starker Baumbewuchs und Anhöhen eine flächendeckende Versorgung schwierig machen. "Lüchow-Dannenber ist ausserdem recht dünn besiedelt, so dass es für die Anbieter wirtschaftlich nicht sonderlich interessant ist, hier zu investieren. Leitungsgebundene Lösungen sind sehr teuer. Funklösungen erfordern wesentlich mehr Sendemasten und auch Satelliten liefern nicht unbedingt das gewünschte Ergebnis."

Doch allen, die derzeit über einen Anbieterwechsel nachdenken, empfiehlt Dr. Meier, auf das Ergebnis der Ausschreibung zu warten, denn "das dürfte wesentlich interessanter sein, als das, was derzeit zu buchen ist"... Doch was "das" letztendlich ist ... wir werden wohl bis Ende Februar warten müssen, um es zu erfahren. "Doch dann gehts los", ist die frohe Kunde aus dem BZKN. Bis Ende des Jahres soll dann der Ausbau abgeschlossen sein. Soll ...

Wie gesagt: die Hoffnung, dass auch Lüchow-Dannenberg demnächst im Medienzeitalter ankommt, stirbt zuletzt ...

Foto: vodafone

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2010-01-29 ; von Angelika Blank (autor),

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