Thema: blaulicht

Abenteuer-Urlaub im Wendland

Anscheinend unterschätzt haben zwei junge Hamburger die Übersichtlichkeit der Provinz: gleich sechs Mal wurden die beiden während ihres sechstägigen Aufenthalts von der Polizei bei Ladendiebstählen, Sachbeschädigungen oder Drogenkunsum erwischt.

Die Serie begann am 06. Februar: In den Nachmittagsstunden meldete ein Dannenberger Schuhgeschäft zwei Ladendiebstähle von Turnschuhen. Nur eine gute Stunde später wurden erneut zwei Ladendiebstähle und ein Leergutdiebstahl in einem Dannenberger Supermarkt gemeldet. In allen Fällen wurden die beiden Hamburger (19 und 22 Jahre alt) von Angestellten der Geschäfte erwischt.

Auch in der Nacht blieben die beiden aktiv: Am 10. Februar entdeckte ein Dannenberger Geldinstitut, dass jemand an ihrem Gebäude Schaden angerichtet hatte. Auch hier ermittelte die Polizei, den 22-jährigen Hamburger als Täter.

Weiter gings dann in der Nacht zum 12. Februar mit einer Sachbeschädigung an einem Pkw, dessen Spiegel abgetreten wurde, einem zertretenen Blumenkübel und einer massiven Sachbeschädigung. Und wer wurde von der Polizei überführt? Die beiden Hamburger.

Auch am 12. Februar war den beiden Elbejungs anscheinend immer noch nicht gedämmert, dass sie im Wendland kein Glück finden würden: diesmal wurde ihnen ein Ladendiebstahl in einem Dannenberger Supermarkt nachgewiesen. Und - selbst das schaffte die Polizei noch am gleichen Tage - die beiden wurden gefunden und vorläufig festgenommen. Zu allem Überfluss wurden bei der darauf folgenden Durchsuchung auch noch geringe Mengen Drogen gefunden.

In sechs Tagen haben der 19-jährige und der 22-jährige es geschafft, sich mindestens acht Ermittlungsverfahren wegen Sachbeschädigung, Diebstahl und Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz einzufangen. Ganz abgesehen davon, dass die beiden bei ihrem "Urlaubstrip" einen Sachschaden von mehreren tausend Euro verursachten.

Vielleicht bringt es ja einen besonderen Kick, sozusagen täglich von der Polizei gesucht und eingefangen zu werden. Die Hamburger gaben nämlich bei der Polizei als Grund für ihre "Streifzüge" an, dass ihnen langweilig gewesen sei. So erklärt sich vielleicht auch, warum sie der Polizei auf Nachfragen mitteilten, dass sie mit dem Zug nach Dannenberg gefahren seien - und von sich aus hinzufügten "...und zwar schwarz" - was ihnen fünf weitere Ermittlungsverfahren wegen "Beförderungserschleichung" eintrug.

Da keine Haftgründe vorlagen, wurden sie nach ihrer Vernehmung auf freien Fuß gesetzt. Nach dem 12. Februar meldete die Polizei keine weiteren Sachbeschädigungen und Ladendiebstahle - ob die beiden jetzt einen anderen Landkreis unsicher machen, in dem die Polizei weniger "plietsch" ist?

Foto: Needham, Geo C. "Street Arabs and Gutter Snipes"/1884

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2009-02-16 ; von asb (autor),

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