Alexander Strohte - "Abstrakte Seestücke"

Alexander Strohte beschäftigt sich schon seit über 30 Jahren mit den Eigenheiten der Ozeane. Von subjektiven Erinnerungen wandelte sich seine Sicht auf das Maritime hin zur Auseinandersetzung mit dem unversalen Code des überall gegenwärtigen Rhythmus von Ebbe und Flut. Am Sonntag wird eine Ausstellung mit seinen Werken im Oktogon eröffnet.

Alexander Strohtes "abstrakte Seestücke" geben die maritime Natur in einer objektivierten Bildstruktur wieder – das Sujet wird auf Formen und Farben reduziert. Wie ein Substrat versinnbildlichen einzelne Wellenberge die Atmosphäre einer bestimmten Bucht oder eines Küstenabschnitts. Lokale Eigenheiten von Licht und Flora werden nicht als Folge einer flüchtigen momentanen Stimmung festgehalten, sondern als spezifischer lokaler Ausdruck.

Das war nicht immer so. 1985, als Strohte seine Reihe begann, ging es noch um die Darstellung glücklich-verklärter subjektiver Erinnerungen. In der Folge erweiterte sich das Thema um immer wiederkehrende Bezüge auf die antike pagane Mythologie: Maritime Gestalten aus der griechischen und römischen Sagenwelt beschenken, helfen, bestrafen oder rächen sich. Sie erklären nicht nur die positiven und negativen Seiten des Meeres, sondern versinnbildlichen zudem die gesamte Bandbreite menschlicher Psychologie.

Ab etwa 2000 kam die Beschäftigung mit dem bedrohten Lebensraum Meer hinzu, mit weltweit akuten Themen wie Umweltzerstörung und Überfischung. Danach rückte die Auseinandersetzung mit dem zerstörenden Meer als übermächtige Bedrohung für den Menschen in den Fokus.  Seit Neuestem brechen in Strohtes Werken die Farbflächen auf und geben das mit Buntstiften und mit Pastell skizzierte kompositorische Gerüst preis. Der fließende Rhythmus bezieht sich nun auf einen universalen Code – den überall gegenwärtigen Rhythmus von Ebbe und Flut, von Neumond und Vollmond, der unser aller Leben bestimmt.

Wann? Vernissage Sonntag, 21. Juli, 15.00 Uhr (mit einer Einführung von Thomas Plaichinger )

Wo? Kunsthalle Oktogon, Landgraben 1

Nach der Vernissage ist die Ausstellung bis zum 11. August jeweils Mittwochs, Samstags und Sonntags von16 bis 18.30 Uhr geöffnet.

Bild: Alexander Strohte | Héliport, 2011, Mischtechnik, 175 x 175 cm