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Alle Jahre wieder: Weihnachtsmarkt in Gartow

So sicher wie das Weihnachtsfest, so sicher kommt der Weihnachtsmarkt in Gartow - jedenfalls bis auf weiteres. Auch dieses Jahr zog der kuschelige Markt auf dem Schlosshof wieder tausende Besucher an. 

Obwohl der Markt auf dem Innenhof des barocken Schlosses kaum neue Aussteller zu bieten hatte, zog er doch magnetisch Gäste aus Nah und Fern an. „Die Atmosphäre macht's einfach,“ so ein Besucher, der sogar aus Lüneburg angereist war.

Das ist wohl tatsächlich das Geheimnis, warum der Gartower Weihnachtsmarkt nicht untergeht. Wenn die Dunkelheit hereinbricht, das Feuer mit den brutzelnden Äpfeln darüber leuchtet, die frisch gerösteten Maronen duften und der Posaunenchor Weihnachtslieder bläst, dann ist es wieder da, dieses Gefühl, das im allgemeinen Konsum-Rummel meistens untergeht: dieser flockenleichte Zauber, der die Welt da draußen für einen Moment vergessen lässt.

Natürlich tut der Glühweinstand der UWG („Unser Wahnsinns Glühwein“) sein Übriges, um die selige Stimmung noch zu steigern. Und nicht zuletzt ist der beliebte Markt so etwas wie ein Familienfest - hier besteht die ziemlich hohe Wahrscheinlichkeit, Menschen wieder zu treffen, die schon lange nicht mehr gesehen wurden. 

Buntes Naschwerk und edles Kunsthandwerk

Konsequent hatte die veranstaltende UWG (Unabhängige Wählergemeinschaft) auch dieses Jahr nur Aussteller zugelassen, die selbst hergestellte oder zumindest verfeinerte Waren anzubieten hatten - Ausnahmen inbegriffen, wie z.B. der Süßigkeiten-Waren oder der Gemüsehändler mit fetten geschlachteten Gänsen und Enten.

Um die Gestaltung der Stände zu befördern, hatte sich die UWG dieses Jahr etwas Neues ausgedacht: Prämiert wurde der schönste Stand des Marktes mit einem "Wanderpokal" wie Theda Kruse, UWG-Mitglied und Pastorin, betonte. Dieses Jahr hatte sich die Jury für den Stand des Moldenhauers aus Wustrow entschieden, der schon seit Jahren am Markt teilnimmt - und vor Ort sein Handwerk vorführt. Eine Tatsache, die für die Jury letztendlich ausschlaggebend für die Entscheidung war.

Aber das Highlicht des Tages war natürlich der Auftritt des Nikolauses. Dieses Jahr kam er mit einem muffeligen Knecht Ruprecht im Gepäck auf schwankenden Planken dahergefahren - oder besser mühselig von vier starken jungen Männern gezogen und geschoben. Ein alter Holzkahn war das Gefährt, das mit Manneskraft die Freitreppe hochgezogen werden wollte.

Doch wo waren die Geschenke geblieben? Leer war der Kahn, mit dem die beiden Weihnachtsgesellen vor all die wartenden Kinder schwankten. Gegenseitig beschuldigten sich Nikolaus und sein Kumpan, daran schuld zu sein, dass die Geschenke auf der Fahrt ins Wasser gestürzt waren. 

Doch wie hatte schon Herbert Grönemeyer gesungen: "Kinder an die Macht!" Getreu diesem Motto agitierte der Nikolaus die zahlreichen wartenden Kids, ein Lied anzustimmen, um Hilfe herbeizusingen. Und tatsächlich: ein Engel mit Geschenksack ließ sich nicht lange bitten - in seinem Gefolge noch weitere, so dass auch dieses Jahr die altgewohnte Bescherung nicht im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser fallen musste.

 




Fotos

2014-12-14 ; von Angelika Blank (autor),
in Gartow, Deutschland

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