Thema: heimatschutz

Am 10. September heulen die Sirenen

Spätestens die Hochwasser zwischen 2002 und 2013 machten den Verantwortlichen bewusst, dass die Alarm- bzw. Warnstrukturen in Deutschland schon lange nicht mehr existent sind. Es dauerte einige Jahre, um einen bundesweiten Warntag zu beschließen. Am 10. September ist es nun soweit: im ganzen Landkreis werden die Sirenen heulen.

Am 10. September um 11 Uhr werden im ganzen Land die Sirenen heulen. In Printmedien, Internetmagazinen, sozialen Medien sowie im Radio wird es Warnmeldungen geben. So auch im Landkreis Lüchow-Dannenberg.

Doch es wird keine echte Katastrophe sein, vor der dann gewarnt wird, sondern es ist lediglich eine Übung. Getestet werden soll, ob die Warnstrukturen in Deutschland funktionieren. "Vor allem geht es aber darum, die Bevölkerung für öffentliche Warnungen zu sensibilisieren," so Fachdienstleiter Christian Schlenker bei der Pressekonferenz am Dienstag Vormittag.

Wiederaufbau der Warnstrukturen

Denn, so berichtete auch Kreisbrandmeister Claus Bauck, nach der Wiedervereinigung seien sämtliche Warnstrukturen, die es gab, abgeschafft und die entsprechenden Anlagen - wie z. B. Sirenen - weitestgehend abgebaut worden. Auch die bis dahin noch existierenden Warnämter gab es nicht mehr. Im Landkreis sind allerdings noch viele Sirenen erhalten geblieben.

Dementsprechend gibt es seitdem auch keine bundeseinheitlichen Sirenensignale mehr. In der Bevölkerung ist nur noch der lang anhaltende Dauerton bekannt, mit dem die Feuerwehr ihre Leute zum Einsatz ruft.

Um dies zu ändern und die Bevölkerung für öffentliche Warnungen bei größeren Gefahrensituation zu sensibilisieren, beschloss die Innenministerkonferenz 2019, einen bundesweiten Warntag einzuführen.

Warnung über alle Kanäle

Lautsprecherwagen werden im Landkreis nicht unterwegs sein, aber ansonsten werden alle verfügbaren Kommunikationskanäle genutzt, die zur Verfügung stehen - ob online, per Radiodurchsage oder Tageszeitung. Jenseits der Mitteilungen wird der Heulton abgespielt, der auch bei echten Gefahren zu hören sein wird.

In diesem Jahr findet der Probealarm am 10. September pünktlich um 11 Uhr statt. Danach soll dieser Warntag jährlich jeweils am 2. Donnerstag im Monat September stattfinden.

Rückmeldungen, ob und wie die Warnungen in der Bevölkerung angekommen sind, sind nach dem 10. 09. entweder unter Tel. 05841-120 306 oder per email: 32.rettungsleitstelle@luechow-dannenberg.de möglich. Kreisbrandmeister Claus Bauck bittet aufgrund einschlägiger Erfahrungen jetzt schon um Verständnis für den Sirenenalarm. "Der Probealarm ist notwendig," so der Kreisbrandmeister. "Öffentliche Warnungen dienen dem eigenen Schutz. Denn nur wer gewarnt ist, kann sich helfen," ergänzt Christian Schlenker.

Weitere Informationen über den Warntag und zum Thema Warnung der Bevölkerung gibt es auf diesen Internetseiten:


Bild von Oto Zapletal auf Pixabay. Sirenen sind nur noch im öffentlichen Bewusstsein, wenn sie Feueralarm geben. Das soll sich durch den bundesweiten Warntag ändern.




2020-08-25 ; von Angelika Blank (text),
in Lüchow-Dannenberg, Deutschland

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