Mordfall Birgit Meier: Angehörige finden Skelett

1989 verschwand Birgit Meier. Erst im vergangenen Jahr fand die Polizei heraus, dass sie ermordet worden war. Ihre Leiche blieb aber verschwunden - bis Angehörige ihr Skelett nun im ehemaligen Garten des damaligen Täters fanden.

Noch ist es nicht endgültig gesichert, dass das Skelett, welches Angehörige der 1989 verschwundenen Birgit Meier vor einigen Tagen im Garten des damaligen Täters fanden, tatsächlich die sterblichen Überreste der Getöteten sind. Doch nach dem vorläufigen Befund der Rechtsmedizin Hamburg geht auch die Polizei - insbesondere nach dem Abgleich des seinerzeit ermittelten Zahnstatusses - mit "hoher Wahrscheinlichkeit" davon aus. Die abschließende Verifizierung durch eine DNA-Analyse wird in den kommenden Tagen erwartet  

Am Freitag Mittag waren Angehörige der damals Verschwundenen losgezogen, um "eigeninitiav" wie die Polizei sagt, auf dem Grundstück des damaligen Täters nach Hinweisen zu suchen. Warum machte dies nicht die Polizei? Die Ermittlungsakte "Birgit Meier" ist bei der Polizei längst geschlossen. "Zu früheren Zeiten haben die Ermittler natürlich auch auf dem Grundstück gesucht, sind aber damals nicht fündig geworden," so ein Sprecher der Polizeidirektion Lüneburg.

Nun hätten die Angehörigen mit Einverständis des heutigen Eigentümers erneut auf dem Grundstück gegraben. Sie fanden menschliche Knochen. Daraufhin informierten sie die Polizei, die dann mit Mitarbeitern der Rechtsmedizin die Spurensicherung und Bergung der Knochen übernahm.

HINTERGRUND

Mit dem Fund der Leiche von Birgit Meier findet eine Mordermittlung ihr Ende, die viele Seltsamkeiten aufweist. Beweismittel wurden vernichtet, sogar ein im Garten des Täters gefundenes Auto war verschwunden. Doch der Bruder der Verschwundenen, Wolfgang Sielaff, gab nicht auf. Als - inzwischen pensionierter - Polizeibeamter hatte er Zugriff auf die Akten und fand tatsächlich noch eine Handfessel aus dem Hause Wichmann, an der das Blut von Birgit Meier klebte. Durch den Selbstmord des bereits verhafteten Friedhofsgärtners waren die Ermittlungen nicht fortgeführt worden, so dass erst durch den Einsatz von Sielaff 2015 nach neuerlichen DNA-Untersuchungen feststand: Wichmann war tatsächlich der Mörder von Birgit Meier.

Sielaff war es auch, der bei Wichmann Verbindungen zu den Göhrde-Morden fand. Aber diese Ermittlungen sind bis heute nicht abgeschlossen, obwohl es einige Hinweise gibt, dass auch die zwei Ehepaare in der Göhrde von Wichmann ermordet worden sind.

Das Wochenmagazin DIE ZEIT hat sich in einer mehrteiligen Artikelreihe mit den Göhrde-Morden und dem Mordfall Meier beschäftigt. Hier! und Hier! sind die beiden Artikel nachzulesen.

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