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Wer am Freitag Nachmittag nach Bülitz 40 kam, fühlte sich wie in eine andere Welt versetzt. Der KLP-Punkt hatte zum "Syrischen Begegnungsfest" geladen - und viele waren gekommen.
Prall gefüllte Tische mit Reisgerichten, Shisha rauchende Männer an vielen Tischen während Frauen und Kinder das Geschehen an anderen Tischen entspannt beobachteten. In Bülitz 40 war am Freitag Nachmittag arabisches Leben eingekehrt.
Neben der bunten Dekoration taten strahlender Sonnenschein und die herrschende Trockenheit ihr Übriges, um sich weit in den Südosten versetzt zu fühlen.
Mariska Koelewijn , die auf dem Hof wohnt und in Wittfeitzen eine Unterkunft für Flüchtlinge leitet, hatte zum Begegnungsfest eingeladen. An diesem Nachmittag sollten Welten zusammenkommen, gemeinsam feiern und singen - was auch hervorragend klappte.
Vor allem bei den Tänzen hoben sich Sprach- und Kulturbarrieren auf. Der Gesang blieb den syrischen Männern überlassen - zu fremdartig die Melodien und Klänge. Doch bei arabischen und deutschen Speisen fand sich alles wieder zusammen.
Da hätte es die sozialpädagogischen Integrationseinlagen nicht gebraucht, um Orient und Okzident miteinander ins Gespräch zu bringen. Doch MigrantInnen wie Einheimische folgten brav (oder höflich?) der Aufforderung, sich einen Partner zu suchen und per Blickkontakt Verbindung zum fremden Ich aufzunehmen. Schnell übernahmen dann allerdings wieder Musik, Tanz und Vergnügen das Kommando.
Dass der Alltag für viele Flüchtlinge immer noch sehr belastend ist, zeigte die Tatsache, dass Flüchtlingsberaterin Chanel Habermann auch an diesem Tag immer wieder damit beschäftigt war, beim Formularausfüllen zu helfen oder Amtsbriefe zu übersetzen. So richtig entspannt kann ein Flüchtlingsfest in diesen Zeiten eben doch nicht sein.
Aber für einen Nachmittag waren Zukunftsängste und Sorgen um Angehörige im Heimatland etwas vergessen. Bis zum frühen Abend wurde in Bülitz heiter gefeiert.
Fotos: Angelika Blank
